Deutscher Apothekertag 2011

Heilberufliche Aspekte stärken – das beginnt in der Ausbildung

Benjamin Wessinger

Die Apothekerschaft sieht ihre Zukunft im Heilberuf, sie möchte den heilberuflichen Aspekt des Berufes stärken. So heißt es immer wieder, auch auf diesem Apothekertag. Nur müssen die Apothekerinnen und Apotheker auch entsprechend ausgebildet sein. Deswegen wurde vor zehn Jahren das neue Ausbildungsfach Klinische Pharmazie eingeführt. Nur so richtig angekommen ist die Klinische Pharmazie in der Ausbildung – ob nun an der Uni oder im Praktischen Jahr – leider immer noch nicht überall.

Deshalb hatte der Deutsche Apothekertag 2010 auf Antrag des Bundesverbandes der Pharmaziestudierenden in Deutschland "die an der Ausbildung beteiligten Organisationen" aufgefordert, ein Konzept zu entwickeln, wie die Klinische Pharmazie so in Studium, Praktisches Jahr und den praktikumsbegleitenden Unterricht integriert werden kann, dass die theoretischen Kenntnisse auch in der Praxis umgesetzt werden können.

In der Stellungnahme der ABDA, was in Bezug auf die letztjährigen Anträge des Apothekertages in der Zwischenzeit unternommen wurde, heißt es lapidar: "Der Antrag wird derzeit bearbeitet." Damit zeigt die Berufsvertretung leider genau das Verhalten, das mit diesem Antrag eigentlich kritisiert worden war: Sie tut nur das Nötigste bei der Einführung der Klinischen Pharmazie.

Professor Derendorf hat beim Jubiläumskongress der DAZ eindrucksvoll dargelegt, wie wichtig eine patienten-zentrierte Pharmazie ist (Sie können den Vortrag hier abrufen). Wenn wir die heilberuflichen Aspekte unseres Berufes stärken wollen, müssen wir bei der Ausbildung beginnen!


Benjamin Wessinger



DAZ 2011, Nr. 41, S. 113

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