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TK mit neuem Service für Senioren

BERLIN (ks). Die Techniker Krankenkasse (TK) bietet ihren Versicherten mit der Versicherteninformation Arzneimittel, kurz TK-ViA, einen Kontoauszug, der sämtliche verordneten Arznei-, Verband- und Hilfsmittel sowie geleistete Zuzahlungen der vergangenen zwei Jahre auflistet. Nun wurde der Service speziell für Senioren erweitert: Die Information enthält nun einen Hinweis auf die sogenannte Priscus-Liste.
Einen neuen Service für Senioren bietet die TK: Einen Auszug ihrer Verordnungen mit Hinweis auf die Priscus-Liste. Foto: TK

Sechs verschiedene Medikamente pro Tag nehmen ältere Menschen in Deutschland durchschnittlich ein. Obwohl die über 60-Jährigen nur ein Viertel der Bevölkerung ausmachen, entfallen zwei Drittel aller verschriebenen Arzneimittel auf diese Altersgruppe. Bekanntermaßen sind Senioren jedoch anfällig für Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten. Ihre Organe arbeiten nicht mehr so schnell, Wirkstoffe können nicht mehr so gut aufgenommen beziehungsweise abgebaut werden. Um Komplikationen besser zu vermeiden, wurde in Deutschland im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums die Priscus-Liste erstellt. Diese enthält eine Aufstellung von 83 Arzneimittelwirkstoffen, die für Senioren ab 65 Jahren nur eingeschränkt zu empfehlen sind und deswegen nur nach einer genauen Nutzen-Risiko-Bewertung vom Arzt verordnet werden sollten. Darunter fallen zum Beispiel Medikamente gegen Bluthochdruck, Depressionen und Schmerzmittel. Neben der Aufstellung der Wirkstoffe erläutert die Priscus-Liste die Risiken dieser Medikamente sowie mögliche Therapiealternativen.

Nach einer aktuellen Analyse der TK hat im ersten Halbjahr 2010 jeder sechste über 65-Jährige mindestens ein Medikament der Priscus-Liste erhalten. Um die Therapiesicherheit zu erhöhen, hat die Kasse daher ihren Arzneimittelkontoauszug um einen Hinweis auf die Priscus-Liste ergänzt. Über 65-Jährige TK-Versicherte, die diesen Service in Anspruch nehmen, können nun durch eine Hervorhebung erkennen, wenn sie Arzneimittel bekommen, die für ältere Menschen riskant sein könnten. Dazu gibt es einen Begleitbrief. "Damit wollen wir informieren, nicht verunsichern", sagt Tim Steimle, Apotheker und Fachbereichsleiter Arzneimittel bei der TK. Patienten, die ein entsprechendes Medikament erhalten, sollten es auf keinen Fall eigenmächtig absetzen, sondern stattdessen die weitere Therapie mit ihrem behandelnden Arzt besprechen.



DAZ 2011, Nr. 4, S. 35

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