ADEXA Info

"Gar nicht so kompliziert!"

Rentenversicherungen im Allgemeinen und betriebliche Altersvorsorge (bAV) im Speziellen sind eine komplexe Materie. Dennoch: Was der Altersvorsorge-Tarifvertrag für ADEXA-Mitglieder und ihre im ADA organisierten Arbeitgeber bedeutet, erläuterten Susanne Kazemieh und Imke Meyer am 14. September in Hamburg auf gut verständliche Weise. Die interessierten Zuhörerinnen konnten dabei auch ganz individuelle Fragen klären.
Foto: privat
Susanne Kazemieh

Seit 2002 besteht ein gesetzlicher Anspruch für Arbeitnehmer, Teile vom Bruttogehalt steuer- und sozialabgabenfrei in einen bAV-Vertrag einzuzahlen (die sogenannte Gehalts- oder Entgeltumwandlung). Doch davon machen nur wenige Angestellte im Apothekenbereich Gebrauch, wie auch die Anwesenden bestätigten. Wen wundert’s bei der hohen Zahl an Teilzeitstellen und den im Branchenvergleich niedrigen Gehältern? Dabei sind gerade Frauen von Altersarmut besonders bedroht. "Aktuelle Renten von Frauen liegen im Schnitt bei ca. 500 Euro", so Kazemieh – "Tendenz fallend!"

20% zusätzlich

Deshalb sind ADEXA und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) im Tarifvertrag (ab 1. 1. 2012 in Kraft) einen Schritt weitergegangen: Der Anspruch auf den Arbeitgeberbeitrag von 10 bis 27,50 Euro ist unabhängig von der Gehaltsumwandlung. Wer allerdings einen eigenen Beitrag in die bAV-Police steckt, bekommt vom Chef 20% dazu. Dies ist noch nicht allgemein bekannt, wie die Infoveranstaltung in Hamburg zeigte. Deshalb wird die tarifliche Altersvorsorge auch im nächsten "Spektrum", der zur Expopharm Anfang Oktober erscheinenden Mitgliederzeitschrift, ein Schwerpunkt sein.

Warum eigentlich überhaupt betriebliche Altersvorsorge? Besonders wegen des Arbeitgeberbeitrags ist sie durch andere Vorsorgearten für die meisten Apothekenangestellten "schwer zu toppen", warb Susanne Kazemieh für eine bAV-Versicherung.

Zusammen sind wir stärker

Nachdem die grundlegenden Rahmenbedingungen erläutert waren, ging es im zweiten Teil des Abends um die von ADA und ADEXA empfohlene ApothekenRente. Diese Gruppendirektversicherung bietet günstigere Konditionen als Einzelverträge, da u. a. die Abschluss- und Jahresgebühren deutlich reduziert sind. Zwar sind Arbeitgeber als Versicherungsnehmer nicht verpflichtet, dieses Produkt zu nehmen. Angestellte sollten sich aber nicht mit weniger und Schlechterem zufrieden geben!

Persönliche Beratung ist unerlässlich – auf jeden Fall sollten Angebote verglichen und sorgfältig geprüft werden. Ein Knackpunkt ist zum Beispiel die Dynamisierung der späteren Rentenzahlung: Die ApothekenRente steigt in der Auszahlungsphase um jährlich 2%. Dies ist im Vergleich mit anderen Versicherungsangeboten zu berücksichtigen, die eventuell mit höheren Einstiegsleistungen, aber geringerer bis gänzlich fehlender Dynamik aufwarten.

"Wichtig ist das Timing!"

Wer sich im Oktober beraten lässt und im November zum Chef geht, um seine Unterschrift unter das ausgewählte und geprüfte Produkt zu erhalten, sichert sich zumindest bei der Apothekenrente mit Vertragsabschluss bis Anfang Dezember zum 1. Januar 2012 noch den höheren Garantiezins.

Im dritten Abschnitt des Infoabends standen dann individuelle Fragen an – zum Beispiel zu den Folgen eines Arbeitgeberwechsels, zu einer möglichen späteren Erhöhung der Einzahlungen oder zum Hinterbliebenenschutz.


Die nächsten Infoabende


Hannover*: 28. 9., 19 Uhr, Sheraton Pelikan Hotel, Pelikanplatz 31

Stuttgart**: 5. 10., 19.30 Uhr, Hotel Azenberg, Seestraße 114 – 116

Nürnberg**: 11. 10., 19.30 Uhr, Ringhotel Loew‘s Merkur, Pillenreuther Str. 1

München**: 13. 10., 19.30 Uhr, Hotel Regent, Seidlstraße 2

Mannheim**: 27. 10., 19.30 Uhr, Delta Park Hotel, Keplerstraße 24

Kiel*: 27. 10., 19 Uhr, Hotel Consul, Walkerdamm 11

Leipzig*: 5. 11. Ruth-Pfau-Schule, Schönauer Str. 160


* Referentin: Susanne Kazemieh, FrauenFinanzGruppe


** Referent: Dieter Achatz, Finanzberatung Achatz + Seiboldt


Anmeldung/Info: Tel. (0 40) 36 38 29, Fax 36 30 58, info@adexa-online.de


Dr. Sigrid Joachimsthaler



DAZ 2011, Nr. 38, S. 93



Foto: privat
Dr. Sigrid Joachimsthaler

KOMMENTAR

Herbst – Zeit zum Vorsorgen


Kennen Sie auch diese Kinderbücher, in denen muntere Zwerglein den Sommer und Herbst vertändeln, während die fleißige Eichhörnchenfamilie Vorräte anlegt – und die Wichtel später im Winter mit durchbringen muss …? Herbstzeit ist eben Zeit zur Vorsorge! Da dies seit Kühlschrank und Luftfracht für unsere Ernährung nicht mehr so wichtig ist – wer macht noch Sauerkraut selbst und betreibt in größerem Stil Vorratshaltung? – sollte man die längeren Abende und stürmischen Wochenenden dazu nutzen, sich einmal ganz konkret mit seinen Rentenaussichten zu beschäftigen. Mal ehrlich: Haben Sie eine genaue Vorstellung davon, was Sie mit 67 benötigen werden – und was Sie voraussichtlich an Rente bekommen? Nein? Dann ist es jetzt Zeit für eine Beratung. Zunächst vielleicht online, dann auf einem Infoabend von ADEXA und anschließend bei einer oder einem Versicherungsberater/in Ihres Vertrauens.

Der Staat geht nämlich seit den Rentenreformen von 2001 ff. fest davon aus, dass Sie selbst privat und betrieblich vorsorgen – und das Niveau staatlicher Fürsorge dürfte in den nächsten Jahrzehnten kaum wieder zunehmen.

"Das ist aber alles so schrecklich kompliziert", denken Sie jetzt vielleicht – "und irgendwie sind doch alle Versicherungen gleich …" Aber es ist eben nicht egal, wie man sein Geld anlegt! Auch und gerade dann nicht, wenn man nur den Arbeitgeberbeitrag von minimal 10,00 bis maximal 27,50 Euro anlegt. Ein Vergleich lohnt sich!

Wenn Sie bis Anfang Dezember Ihre Altersvorsorge individuell optimiert und policiert haben – dann, ja dann können Sie gerne in Winterschlaf gehen. Aber das wird Ihrem Chef sicher nicht gefallen. Also wach bleiben, Nüsschen knabbern und Tee trinken, während Sie ab Januar Ihrer tariflichen Altersvorsorge beim Wachsen zusehen können – die kennt nämlich auch keine Winterruhe ;-)

Dr. Sigrid Joachimsthaler

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