DAZ aktuell

Bis Ende Juli 723 Mio. Euro GKV-Rabatt bezahlt

BERLIN (lk). Die Apotheker haben in den ersten sieben Monaten dieses Jahres aufgrund des auf 2,05 Euro erhöhten Apothekenabschlags 106 Millionen Euro mehr Rabatt an die gesetzlichen Krankenkassen gewährt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Insgesamt beliefen sich die Apothekenrabatte nach aktuellen Zahlen von IMS Health von Januar bis Ende Juli auf 723 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung von 17,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Juli betrug der Apothekenrabatt an die GKV 104 Mio. Euro (Vorjahr: 90 Mio. Euro). Das entspricht im Juli einem Plus von 15 Prozent.

Im gleichen Monat beliefen sich die Hersteller-Zwangsabschläge insgesamt auf 187 Mio. Euro (Vorjahr: 93 Mio. Euro). Die Erhöhung ist eine Folge des GKV-Änderungsgesetzes, das seit August 2010 eine Erhöhung von sechs auf 16 Prozent für rezeptpflichtige Arzneimittel ohne Festbetrag bestimmt.

In den ersten sieben Monaten diese Jahres fielen bereits 1,3 Mrd, Euro für Zwangsrabatte an, mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorjahr (612 Mio. Euro).

Der Umsatz des Apothekenmarktes setzte im Juli 2011 im zweiten Monat hintereinander seine Talfahrt ungebremst fort. Nach einem vorübergehenden Anstieg im Mai verstärkte sich dieser Trend im Juni und Juli. Nach einem Umsatzrückgang um 8,8 Prozent im Juni sank der Umsatz im Juli nochmals um 5,5 Prozent. Von Januar bis Ende Juli sank der Umsatz des Apothekenmarktes damit um 3,2 Prozent. Das geht ebenfalls aus aktuellen Zahlen von IMS Health hervor.

Danach betrug der Umsatz im Juli auf Basis ApU 2,1 Mrd. Euro. Die Zahl der abgegebenen Packungen belief sich auf 117 Millionen Stück. "Neben der Tatsache, dass im Juli schon in der Mehrheit der Bundesländer die Sommerferien bestanden oder zumindest begannen, ist im aktuellen Monat ein Arbeitstag weniger zu berücksichtigen. Bereinigt um den statistischen Effekt ist die Marktentwicklung jedoch ebenfalls leicht rückläufig", schreibt IMS Health.

In den ersten sieben Monaten betrug der Gesamtumsatz laut IMS Health 14,6 Mrd. Euro (minus 3,2%) bei einem Absatz von 849 Millionen Packungen (minus 0,2%).

Der Umsatz rezeptpflichtiger Arzneimittel (zu ApU) ging im Juni um 6,3 Prozent zurück, der Absatz schrumpfte um 1,6 Prozent. Diese Entwicklung ist ebenfalls vor dem Hintergrund des Urlaubsmonats Juli und einem Arbeitstag weniger als im Vergleich mit dem Juli 2010 zu sehen. Von Januar bis Juli betrug der Rx-Umsatz insgesamt 12,2 Mrd. Euro (minus 3,9%). Abgegeben wurden in den Apotheken 407 Millionen Packungen (plus 0,2%).

Der Umsatz rezeptfreier Arzneimittel ging im Juli nur leicht um 0,9 Prozent (Juni: minus 5,8%) zurück. Der Absatz sank um 2,6 Prozent. Auch hier kommt der Einfluss von Urlaub und einem Arbeitstag weniger zum Tragen. In den ersten sieben Monaten stieg der OTC-Umsatz damit leicht um 0,4 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro bei einem Absatz von 442 Millionen Packungen (minus 0,6%).

Die GKV-Ausgaben für Arzneimittel einschließlich Impfstoffen und Testdiagnostika gingen im Juli um 6,0 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro (AVP, abzüglich der von Herstellern und Apotheken geleisteten Zwangsrabatte) zurück. Der Absatz nach Packungen reduzierte sich um 1,5 Prozent.

Der gesamte GKV-Umsatz betrug von Januar bis Ende Juli 17,3 Mrd. Euro (minus 3,9%) bei 396 Millionen (plus 0,4%) abgegebenen Packungen.



DAZ 2011, Nr. 37, S. 36

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