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Große Studie zum Medikationsmanagement

Die Studie WestGem gehört zu den Gewinnern eines Wettbewerbs unter 105 Gesundheitsprojekten in Nordrhein-Westfalen. Wie auch die Apothekerkammer Westfalen-Lippe erhielten die Projektleiter eine Zusage auf Förderung mit Landesmitteln (s. S. 25).
Gesundheitsministerin Barbara Steffens (3. v. re.) ­überreicht die Förderzusage an (von links) Olaf Rose PharmD (Steinfurt), Prof. Dr. Juliane Köberlein (Wuppertal), Ursula ­Woltering (Ahlen), Corinna Schaffert M.A. (Wuppertal) und Prof. Dr. Hugo Mennemann (Münster).

Die WestGem-Studie (Westphalian study on a medication therapy management and homecare based intervention under gender specific aspects in elderly multimorbid patients) befasst sich interdisziplinär mit der Lösung von Medikationsproblemen multimorbider Patienten mit dem Schwerpunkt auf kardiovaskulären Erkrankungen. Neben den Apothekern Olaf Rose (Münster) und Isabel Waltering (Nottuln) haben Prof. Dr. Juliane Köberlein (Wuppertal) und Prof. Dr. Hugo Mennemann (Münster) die Federführung bei der Entwicklung der Studie.

Die Studie ist aus pharmazeutischer Sicht wohl die erste große deutsche Studie zum Medikationstherapiemanagement (MTM). Sie findet in den Städten Ahlen und Steinfurt statt. Die auf Klinische Pharmazie spezialisierten Apotheker und die Versorgungsforscher arbeiten dort mit dem Pflegepersonal und den Hausärzten eng zusammen. Sie wollen sich drei Jahre lang ein umfassendes Bild von den Patienten machen und dann eine geschlechtsspezifische, individuelle und leitliniengerechte Neubewertung der Medikation erarbeiten. Die deutsche Priscus-Liste findet beim neuen MTM ebenso Berücksichtigung wie internationale Leitlinien und Erfahrungen.

Auf der Basis der Studienergebnisse wird ein Konzept zur regelhaften Finanzierung durch Kranken- und Pflegekassen entwickelt. Es wird erwartet, dass die Anzahl der Therapieprobleme sowie der Anteil der potenziell inadäquaten Medikationen signifikant abnehmen.



DAZ 2011, Nr. 31, S. 76

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