Prisma

Ein Schritt in Richtung "Krebsimpfung"

Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben eine neuartige Immuntherapie gegen Krebs entwickelt. Damit sind sie dem Ziel einer "Krebsimpfung" ein Stück näher gekommen.

Ein wesentlicher Grund für die Wirkungslosigkeit von Impfungen gegen Krebs ist, dass solide Tumore in ihrer direkten Umgebung eine Immunschwäche erzeugen und der Körper sie somit toleriert. Einer Arbeitsgruppe aus Hannover ist nun ein wichtiger Schritt gelungen, um dies zu ändern: Die Forscher lösten mit von ihnen entwickelten onkolytischen Adenoviren eine Entzündung in Tumoren im Mausmodell aus. Während dieser Entzündung impften sie die Tiere gegen den Tumor. Dies führte zu einer gegen den Tumor gerichteten Immunantwort, die sowohl die ursprünglichen Geschwülste als auch Metastasen beseitigte.

Ein Grund für die erfolgreiche Strategie liegt laut den Studienautoren darin, dass der entzündete Tumor es nicht mehr schafft, in seiner Umgebung eine Immunschwäche entstehen zu lassen. Die Forscher hoffen, dass weiterführende Arbeiten innerhalb weniger Jahre auf den Menschen anwendbare erfolgreiche Impfstrategien hervorbringen.


hel


Quelle: Woller, N. et al.: J. Clin. Invest. 2011; 121 (7): 2570 – 2582



DAZ 2011, Nr. 30, S. 6

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