Prisma

Maritimer Haftungsfall

Um DNA-Moleküle auf speziellen Chips für diagnostische Zwecke zu verankern, haben amerikanische Wissenschaftler ein neues Haftsystem entwickelt. Sie orientierten sich dabei an der Klebkraft von Muscheln.

Bei sogenannten DNA-Mikroarry-Systemen zur Diagnose und Analytik von Biomolekülen sind verschiedene DNA-Sonden auf einem Chip angeordnet, die aus einer Probe gezielt die zu bestimmenden DNA-Moleküle aufgreifen. Je nachdem, welches Trägersubstrat verwendet wird, sind unterschiedliche Verankerungsprinzipien für die Sonden notwendig. Amerikanische Wissenschaftler wollten eine universelle Klebemethode entwickeln und nutzten dazu die Haftkraft von Muscheln. Die kalkhaltigen Meerestiere verwenden ein spezielles Biopolymer, das reich an Catechol- und Aminogruppen ist. Damit haften sie an nahezu allen Oberflächen wie Holz, Steinen, eigenen Artgenossen oder dem Metallrumpf eines Schiffes. Daran angelehnt synthetisierten die Forscher ein künstliches Catecholamin-Polymer, das als dünne Schicht auf den für DNA-Arrys üblichen Substraten kleben bleibt. Darauf lassen sich wiederum die gewünschten DNA-Sonden platzieren. war


Quelle: Messersmith P.B. et al.: Angewandte Chemie, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1002/ange.201005001

DAZ 2011, Nr. 3, S. 6

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