Aus der Hochschule

Erstes Internationales HIPS-Symposium

Mitte Juni trafen sich Experten der Pharmazie und der Infektionsforschung zu einem Ideenaustausch am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) in Saarbrücken. Rund 180 Teilnehmer aus dem In- und Ausland, darunter der internationale wissenschaftliche Beirat des HIPS, konnte Professor Rolf Müller, geschäftsführender Direktor des HIPS, zur Eröffnung auf dem Campus der Universität des Saarlandes begrüßen.
Foto: Ehses
Rolf Müller, Direktor des HIPS, Karl-Heinz Altmann, Daniel Krug, Eva-Maria Collnot, Paul Williams, Rainer Haag, Maria J. Alonso, Suzanne Walker, Anke Steinbach (von links).

In seinem Grußwort hob der Präsident der Universität des Saarlandes, Professor Volker Linneweber, die Exzellenz der Forschung in den drei pharmazeutischen Arbeitskreisen hervor, die die Basis für die Gründung des HIPS im Jahre 2009 bildete. Dr. Anne Norekian vom Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft des Saarlandes zeigte sich über die positive Entwicklung des HIPS sehr zufrieden. Mit der Gründung des HIPS wurde die Gunst der Stunde genutzt, ein neues, schlagkräftiges Institut in einem aktuellen Forschungsbereich zu etablieren.

Es folgten sechs Vorträge von ausgewiesenen Wissenschaftlern.

Hans-Georg Sahl, Universität Bonn, und Suzanne Walker, Cambridge (USA), befassten sich mit der Suche nach natürlichen Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten bzw. mit den neuartigen Wirkmechanismen neuer Wirkstoffe. Paul Williams, Nottingham, und Karl-Heinz Altmann, ETH Zürich, berichteten über Wirkmechanismen kleiner Moleküle bei der Bildung von Biofilmen bzw. über die Optimierung von Naturstoffen zur Therapie von Krebs und infektiösem Buruli-Ulkus.

Rainer Haag, Freie Universität Berlin, und Maria J. Alonso, Santiago de Compostela, Spanien, zeigten das Potenzial von nanopartikulären, bioabbaubaren Arzneistoffträgern zum Transport durch Schleimhäute auf.

Das HIPS stellt sich vor

Im HIPS-Podium stellte sich das neue Institut den Gästen vor. Professor Müller gab einen Überblick über die Genese und die zukünftige Entwicklung des HIPS. Es wurde im August 2009 vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und der Universität des Saarlandes gegründet. Das HIPS ist die erste Forschungseinrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft, die explizit den pharmazeutischen Wissenschaften gewidmet ist. Dabei arbeitet es eng mit dem HZI zusammen.

Wenn der Neubau des HIPS vollendet ist, die Pharmazie-Lehrstühle neu besetzt sind und neue Nachwuchsforschergruppen gebildet sind, wird der ehemals kleinste Pharmaziestandort Deutschlands einer der größten sein und sich "Center for Pharmaceutical Sciences Saarland" (CPSS) nennen.

Anschließend hielten drei Nachwuchsforscher aus den drei HIPS-Abteilungen Fachvorträge: Daniel Krug, Abteilung "Mikrobielle Naturstoffe" (MINS), zeigte mikrobiologische und analytische Wege zu neuen Naturstoffe aus Myxobakterien auf. Anke Steinbach, Abteilung "Drug Design and Optimization" (DDOP), berichtete über synthetische PqsR-Antagonisten, die die Pathogenität von Pseudomonas aeruginosa erniedrigen. Eva-Maria Collnot, Abteilung "Drug Delivery" (DDEL), präsentierte Erfolge nanomedizinischer Applikationen in der Therapie von Darmentzündungen.

In 19 Postern wurden die am HIPS bearbeiteten Projekte vorgestellt. Über 20 weitere Poster von Teilnehmern aus Instituten und pharmazeutischer Industrie komplettierten die Poster-Session.

Die positiven Rückmeldungen insbesondere zu den hochkarätigen Vorträgen ermutigen, das HIPS-Symposium in jährlichem Turnus zu wiederholen und als Plattform für den Austausch neuer Erkenntnisse in den pharmazeutischen Disziplinen international zu etablieren.


Dr. Markus Ehses

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