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Beipackzettel verunsichern viele Patienten

BERLIN (ks/abda). Viele Patienten sind durch Beipackzettel verunsichert. Das belegt nun auch eine Umfrage im Auftrag der ABDA unter 3300 Bundesbürgern: Jeder zweite Befragte bewertete Beipackzettel als eher unverständlich oder schlecht lesbar. 58 Prozent fanden die Angaben zu kompliziert oder zu ausführlich. 37 Prozent aller Befragten gaben an, dass ihnen der Beipackzettel Angst mache, bei Menschen über 65 Jahren sogar 49 Prozent.
Foto: ABDA
Überfordert sind vor allem ältere Patienten laut der ABDA-Studie mit den Informationen aus dem Beipackzettel.

"Wer von einer langen Liste der möglichen Nebenwirkungen verunsichert ist, sollte unbedingt mit dem Arzt oder Apotheker darüber sprechen. Das ist besser als Medikamente gar nicht einzunehmen oder die Behandlung vorzeitig abzubrechen", appelliert ABDA-Vize Friedemann Schmidt an die Patienten. Er betonte, dass Ärzte und Apotheker gemeinsam die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) verbessern könnten. Schmidt verwies in diesem Zusammenhang erneut auf das gemeinsame "Zukunftskonzept" von ABDA und Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV).

Verwirren kann an Beipackzetteln viel: Oft sind sie lang und in kleiner Schrift gedruckt. Aufgeführt sind auch Nebenwirkungen, die äußerst selten auftreten. Als Folge der Substitutionspflicht der Apotheken kann es zudem vorkommen, dass bei den Anwendungsgebieten die eigene Erkrankung nicht aufgeführt ist. Seit Anfang 2011 gilt, dass beim Austausch eines Medikaments gegen ein anderes wirkstoffgleiches Präparat nur ein Anwendungsgebiet übereinstimmen muss.



DAZ 2011, Nr. 29, S. 23

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