Beratungspraxis

Arzneimittelmissbrauch in der Selbstmedikation

Wann ist es zuviel des Guten? Und was tun?

Von Kirsten Lennecke

3 x 20 Schmerzmittel, jede Woche eine große Flasche abschwellendes Nasenspray, 100 Tabletten Dulcolax – das sind typische Wünsche in der Selbstmedikation, bei denen sofort bei Apothekern und PTA die Warnglocke läutet: Vorsicht: Missbrauch! Wir fokussieren dabei unseren Blick auf Probleme mit der Falschanwendung dieser Arzneimittel. Wichtiger im Gespräch sind jedoch die Beschwerden des Patienten, die dazu führen, dass er diese Arzneimittel überhaupt zu benötigen glaubt, nämlich in den Fällen z. B. Schmerzen, eine behinderte Nasenatmung oder Verstopfung.
Foto: DAZ/Schelbert
Arzneimittelbezogene Probleme erkennen ist das eine. Doch wenn es Hinweise auf einen Arzneimittelmissbrauch gibt, ist es oft gar nicht einfach, Hilfe anzubieten.

Missbrauch, syn. Abusus, wird von der WHO definiert als "Anwendung von Pharmaka oder so genannten Genussmitteln (Alkohol, Tabak, u. a.) ohne medizinische Indikation bzw. in übermäßiger Dosierung". Wiederholter Missbrauch kann zu Abhängigkeit führen. In dem Wort "Missbrauch" schwingt ein negativer Klang mit, als wäre Abusus ein "Vergehen", bei dem rechtschaffene Prinzipien missachtet werden. Missbrauch, so klingt es, darf letztlich auf keinen Fall unterstützt werden, muss unterbunden und vielleicht sogar geahndet werden.

Die ersten Leitlinien zur Qualitätssicherung der Bundesapothekerkammer "Information und Beratung zur Abgabe von Arzneimitteln – Selbstmedikation" fanden 2001 auch ganz klare Worte dafür: Bei eindeutigen Hinweisen auf Arzneimittelmissbrauch sei die Abgabe des gewünschten Arzneimittels abzulehnen und in einem zweiten Schritt weitere Hilfen, wie der Besuch eines Arztes oder von Selbsthilfegruppen, anzubieten. In der Revision von 2008 empfiehlt die Leitlinie bei Verdacht auf Arzneimittelmissbrauch die Möglichkeit, einen Arztbesuch anzuraten, kein Arzneimittel abzugeben oder ein Arzneimittel in einer kleinen Menge zur Überbrückung der Zeit bis zu einem möglichen Arztbesuch abzugeben [1].

Sehen wir uns den Tatbestand des Arzneimittelmissbrauchs an, so handelt es sich dabei erst einmal um ein arzneimittelbezogenes Problem. 

Abb. 1: Häufigkeit der unterschiedlichen arzneimittelbezogenen Probleme (n = 2666).(Quelle: nach [2])

Eines von vielen arzneimittelbezogenen Problemen

Arzneimittelbezogene Probleme sind Ereignisse oder Umstände, die im Verlauf der Therapie auch in der Selbstmedikation auftreten (können) und den Therapieerfolg stören oder verhindern.

In einer Studie der ABDA [2] wurden in Apotheken jeweils 100 aufeinander folgende Patientenkontakte mit Selbstmedikationswünschen dokumentiert. Für jeden Selbstmedikationswunsch füllten die Teilnehmer einen standardisierten Dokumentationsbogen aus, auf dem neben einigen Patientenangaben und Angaben zum gewünschten Arzneimittel bzw. zur Symptomschilderung vor allem die Art von arzneimittelbezogenen Problemen, Art und Ergebnis der Intervention und der dafür notwendige Zeitbedarf festgehalten wurden. An dieser Untersuchung haben 109 Apotheken im Zeitraum August/September 2007 teilgenommen, die insgesamt 12.567 Patientenwünsche aus der Selbstmedikation dokumentiert haben.

In 16,7% aller dieser Fälle traten arzneimittelbezogene Probleme auf, das heißt die Apotheken haben in dem Beobachtungszeitraum 2207 arzneimittelbezogene Probleme aufgedeckt und größtenteils gelöst (s. Abb. 1).

Abb. 2: Top 10 der Indikationsgebiete, in denen arzneimittelbezogene Probleme in der Selbstmedikation auftraten (n = 2206).(Quelle: nach [2])

Zu den häufigsten arzneimittelbezogenen Problemen (17,1%) gehört das Problem "Verdacht auf Missbrauch / Anwendungsdauer zu lang". Dieses Problem betraf laut Studie vor allem Analgetika, Nasentropfen mit Vasokonstringenzien und Laxanzien, was sich auch in der Verteilung der arzneimittelbezogenen Probleme auf die verschiedenen Indikationen zeigt (Abb. 2). Schmerzen, Respirationstrakt und Magen-Darm-Trakt stehen an den ersten Stellen.

Mehr als die Hälfte aller Probleme ließen sich sofort in der Apotheke lösen – nicht jedoch diese "Verdacht auf Missbrauch"-Fälle.

Arzneimittelmissbrauch ist offensichtlich ein größeres Problem, das nicht mit einer kurzen Erklärung an den Patienten aus der Welt zu schaffen ist. Entsprechend erfordert es besondere Aufmerksamkeit vom Apotheker und den Mitarbeitern. Jede der im Übermaß gebrauchten Arzneistoffgruppe besitzt ihre eigenen Besonderheiten, die einen Fehlgebrauch begünstigen. Und jeder einzelne Patient besitzt wiederum seine Besonderheiten, die im Gespräch zu berücksichtigen sind.

Verdacht auf Arzneimittelmissbrauch – Wie biete ich eine Beratung an, die angenommen wird?

Die Leitlinie zur Qualitätssicherung "Beratung zur Abgabe von Arzneimitteln – Selbstmedikation" hat klare Worte bei Verdacht auf Arzneimittelmissbrauch: "Abgabe ablehnen!" Nun steht unsere Schmerzmittelpatientin vor uns und möchte zweimal zwanzig Thomapyrin, Aspirin, Paracetamol. Was nun? Viel hilft viel? Oder doch manchmal zuviel des Guten?

Der Spruch "viel hilft viel" gilt nicht für Arzneimittel. Zum Alltag einer jeden Apotheke gehören Kunden (meist Kundinnen), die in kurzen Abständen oder regelmäßig größere, auffällige Mengen Arzneimittel wie z. B. Analgetika kaufen. Hier liegt der Verdacht eines Missbrauchs nahe. Wie gehen wir damit um? Diese Frage taucht in jeder Fortbildung zu den entsprechenden Indikationen aus der Selbstmedikation auf.

Die BAK-Leitlinie ist hier eindeutig: Wenn sich der Verdacht eines Missbrauchs ergibt, soll die Abgabe des gewünschten Arzneimittels verweigert werden. Aufgabe der Beratung ist es, zu ermitteln, ob ein Missbrauch vorliegt. Die Fragen hierfür sind bekannt:


1. Abklärung des Patienten: Wer ist der Patient? Ist es für Sie selbst? Abklärung besonderer Umstände wie Säuglinge, Kinder, alte oder multimorbide Patienten, Schwangerschaft, Stillzeit


2. Abklärung der Beschwerden: Welche Beschwerden haben Sie genau? Wie häufig? Wie lange? Was könnte die Ursache sein?


3. Abklärung der Erfahrung mit Eigenbehandlung: Was haben Sie schon angewendet/eingenommen? Wie hat es Ihnen geholfen?

Diese Fragen sind aber nicht nur den Apothekenmitarbeitern, sondern auch den Kundinnen bzw. Patientinnen bekannt. Und sie antworten mit dem Text, der Ihnen eine weitere Beratung erspart:

  • "Nein! Es ist nicht für mich, ich bringe es nur meiner Nachbarin mit."

  • "Ich brauche das Arzneimittel ganz selten, mit dieser Packung komme ich ewig aus!"

  • "Machen Sie schnell, ich muss meinen Bus noch kriegen."

  • "Ich kenne mich aus, geben Sie es schon her!"

Bevor das Gespräch beginnt, ist es auch schon wieder zu Ende. Mit einer normalen Gesprächseröffnung kommen wir hier also nicht weiter. Patienten verweigern das Gespräch. Wenn sich ein Patient auf ein Gespräch einlässt, haben wir für ihn auch keine einfache Lösung parat. Das Gespräch verläuft erfolglos. Im Alltag werden deshalb Beratungsgespräche bei entsprechenden Präparatewünschen bald ganz vermieden.

Das ist das Schlechteste, was einem Patienten passieren kann. Allen Patienten muss bei jedem Kontakt eine Beratung angeboten werden, auch wenn sie sie nicht jedes Mal annehmen werden. Bei typischen Präparatewünschen wird ein Patient schnell in die Schublade "beratungsresistent" gesteckt, bevor wir es in diesem Fall überhaupt probiert haben.

Wie fange ich ein solches Gespräch an, wenn ich damit rechne, dass die Patientin nicht mit uns reden möchte? Wie gehe ich mit einer Abweisung oder Zurückweisung um, wenn die Patientin sich trotz meines gut gemeinten Angebots nicht beraten lassen möchte? Warum möchte die Patientin keine Beratung von mir, obwohl sie doch offensichtlich ein Problem hat?

"Zweimal zwanzig Thomapyrin!", möchte eine Frau im mittleren Alter von Ihnen in Ihrer Apotheke.

Überlegen Sie ehrlich, welche Gedanken Ihnen bei diesem Wunsch durch den Kopf gehen. Erwarten Sie von der Patientin, dass sie ein Gespräch wünscht? Oder rechnen Sie damit, dass sie das Gespräch mit irgendeinem Vorwand abbrechen wird? Wie offen begegnen Sie dieser Frau? Halten Sie sich mit Ihren Fragen zurück, weil Sie sich davor schützen möchten zurückgewiesen zu werden?

"Zweimal 15 ml Nasenspray von ratiopharm!", bestellt eine Stammkundin.

Werden Sie ihr bei der Abgabe einen Hinweis zur Anwendungsdauer mitgeben? Oder bleiben Sie still, weil Sie wissen, dass Sie sie schon einige Male angesprochen haben, ohne dass sich das Kaufverhalten der Kundin geändert hätte?

"Eine Hunderter-Packung Dulcolax!", wünscht die 85-jährige Kundin Frau Müller.

Beraten Sie sie zur Einnahme? Versuchen Sie, ihr alternative Laxanzien zur Behandlung der chronischen Obstipation zu empfehlen? Oder geben Sie ihr die Tabletten ohne weitere Information, weil Sie glauben, dass sie sonst in die Nachbarapotheke geht, um sich dort ihr Mittel zu holen?

Ein Beratungsangebot, das man nicht ablehnen kann!

Um einen Gesprächspartner zu erreichen, ist es im Sinne der Kommunikationspsychologie notwendig, Kontakt herzustellen. Dieser Kontakt ist nicht automatisch gegeben, wenn wir uns gegenseitig hören, sehen und dieselbe Landessprache sprechen, sondern ist ein unmittelbarer, intensiver, auch emotionaler Kontakt. In der Kommunikationspsychologie ist der Fachbegriff hierfür Rapport.

Viele unserer Kunden kommen mit dem Wunsch nach einem Kontakt in die Apotheke. Sie halten Blickkontakt, warten auf unsere Reaktion, auf unsere Anteilnahme, auf unsere Fragen. Hier besteht Rapport von Anfang an, ohne dass wir uns bewusst machen müssen, wie dieser Rapport entsteht. Wenn Kunden allerdings auf unsere ersten Einstiegsfragen, wie z. B. "Ist es für Sie?", ärgerlich werden ("Das geht Sie gar nichts an!") oder brummig antworten und sofort nach dem Preis fragen, ist dieser Rapport nicht erreicht und es stellt sich die Frage, wie kann ich diesem Kunden näher kommen?

Ein Zustand des Rapports wird hergestellt, indem die Gesprächspartner bewusst oder häufiger unbewusst ihre verbale und nonverbale Kommunikation einander angleichen. Vom ersten Wortwechsel an erfolgt eine gegenseitige Beobachtung und Anpassung der Sprechgeschwindigkeit, der Mimik und Gestik und schließlich auch der Wortwahl und Ausdrucksweisen. Je stärker die Anpassung der beiden Gesprächspartner, umso positiver wird der Kontakt bewertet und umso wahrscheinlicher ist es, dass ich den anderen mit meinen Worten erreiche.

Diese Phase des Gesprächs läuft in Alltagsgesprächen meist unbewusst ab. In professionellen Gesprächen kann die Phase des Pacings [pace, engl. für Tempo, übersetzt soviel wie "auf ein gemeinsames Tempo einstellen"] bewusst genutzt werden.

Abb. 3

In Beratungsgesprächen lässt sich Rapport professionell am schnellsten herstellen, wenn der beratende Gesprächspartner etwas sagt, was den anderen Partner in eine freundliche Stimmung versetzt und dem der Kunde bzw. Patient, uneingeschränkt zustimmen kann (siehe Abb. 3, Szenen 2 bis 6).

Welche Sätze oder Fragen bieten sich auf den Wunsch der Kundin nach "Zweimal zwanzig Thomapyrin" an? Der Grundtenor ist, dem Wunsch zuzustimmen und eine positive Stimmung zu erreichen. Sehen Sie die Frau vor Ihnen in dieser Zeit als eigenverantwortliche, selbstbestimmte Kundin an, sehen Sie in ihr nicht eine hilfebedürftige, passive Patientin.


1. Den Wunsch der Kundin wiederholen

Am einfachsten und unverfänglichsten ist ein freundlicher Einstieg, wenn Sie den Wunsch der Kundin wiederholen. Die Reaktion der Kundin lautet innerlich "Genau!", sie ist zufrieden, dass Sie sie verstanden haben.

Auch wenn es sich banal anhört, ist dieses Wiederholen wichtig, um einen guten Eindruck zu schaffen. Es gibt Untersuchungen, dass Kellner deutlich mehr Trinkgeld erhalten, wenn sie nach der Bestellaufnahme den Wunsch bzw. die Wünsche ihrer Gäste einfach noch einmal wörtlich wiederholen. Diese Wiederholung schafft offensichtlich das Gefühl, gut aufgehoben zu sein und verstanden zu werden.


2. Das Arzneimittel zur Hand haben

"Gerne, ich hole es Ihnen eben." Holen Sie das Arzneimittel heraus oder hervor, legen Sie es der Kundin bereit, präsentieren Sie es, damit die Kundin sieht, dass Sie es zur Verfügung stellen.

Achtung: Das ist genau gegensätzliches Verhalten zum leitliniengerechten Verhalten "Abgabe verweigern". Wenn Sie an dieser Stelle das Arzneimittel gar nicht erst holen, wenn Sie es vielleicht in der Hand festhalten und zurückhalten, wird in der Kundin Ärger aufsteigen: "Warum gibt man es mir nicht? Was maßt sich der Apotheker/die Apothekerin an, darüber zu entscheiden, mir mein Mittel auszuhändigen oder nicht? Warum bevormundet man mich?" Ihre Gedanken kreisen nur darum, das gewünschte Mittel "haben zu wollen". Sie wird Ihnen nicht freundlich zuhören können, sondern auf Angriff und Widerstand aus sein.

Anders, wenn Sie das gewünschte Mittel hinlegen: Sie signalisieren hiermit, dass Sie den Wunsch der Kundin akzeptieren. Die Kundin wird es Ihnen danken und Ihnen zufrieden zunicken.


3. Dem Wunsch beipflichten

Noch einen Schritt weiter gehen Sie, wenn Sie jetzt wie in Abb. 3, Szene 3 etwas Positives zum gewünschten Mittel sagen: "Ein sehr gutes Mittel gegen akute Schmerzen. Ein Arzneimittel mit viel Tradition. Zu diesem Mittel gibt es schon sehr viel gute Erfahrungen in der Anwendung."

Leitliniengerecht müssten wir an dieser Stelle beginnen, den hohen Schmerzmittelgebrauch zu thematisieren. Aber wir sind noch gar nicht in einer Beziehung, in der die Patientin Informationen von uns annehmen würde. Deshalb betonen Sie stattdessen die guten Eigenschaften des gewünschten Schmerzmittels, um eine Zustimmung der Kundin einzuholen. Hier spürt die Kundin vielleicht zum ersten Mal den Impuls, Ihnen etwas zu den eigenen Erfahrungen mit diesem Mittel zu erzählen.


4. Die Erfahrung der Kundin wertschätzen

Wenn die Kundin noch nicht ungefragt von ihren Erfahrungen berichtet, fragen Sie sie. Wenn Sie für Ihren Rapport noch weitere Zustimmung brauchen, stellen Sie geschlossene Fragen, wie z. B.: "Nehmen Sie es gegen Kopfschmerzen?", "Kennen Sie das Mittel schon?" oder "Sie kommen gut damit zurecht?"

Vielleicht sind Sie auch schon soweit, dass ein ausreichender Rapport hergestellt ist, um jetzt eine offene Frage stellen zu können: "Wie kommen Sie mit dem Mittel zurecht? Wie hilft es Ihnen?" Mit dieser Frage übernehmen Sie die Führung im Gespräch und können auf der Grundlage einer guten Gesprächsbeziehung fragen, wie häufig sie Kopfschmerzen hat und ob sie sich nicht vielleicht auch manchmal Sorgen macht, zu häufig zu leiden und zu viele Analgetika einzunehmen.


5. Lösungen bieten

Die Patientin hat ein Problem: und das Problem ist nicht der Arzneimittelmissbrauch, sondern sind ihre Kopfschmerzen. Nehmen Sie der Patientin nicht ihre einzige "Krücke" Analgetika, sondern überlassen Sie sie ihr. Damit sie mit dieser Sicherheit in der Hand den Kopf frei bekommt für alternative, dauerhafte Lösungen gegen ihre Kopfschmerzen wie z. B. ein Besuch beim Arzt, die Umstellung und Beobachtung ihrer Schmerztherapie und der vielleicht notwendige Analgetikaentzug.


6. Für weitere Gespräche offen bleiben

Nur selten wird eine Schmerzmittelkundin schon gleich beim ersten Mal Ihren Rat annehmen und den notwendigen Gang zum Arzt antreten. Im Gegenteil wird sie sich eher immer wieder in Schutzbehauptungen flüchten und sich wieder aus dem Gespräch herausziehen. "Ach ja, so oft brauche ich die Schmerztabletten ja nicht. Beim nächsten Mal kann ich ja mal meinen Arzt danach fragen."

Auch diese Entscheidung müssen Sie respektieren und sich die Möglichkeit für weitere Gespräche offen halten.


7. Beratung durch die Hintertür

Wenn sich die Patientin wieder herauszieht, können Sie ihr meist trotzdem noch einige wichtige Informationen mit auf den Weg geben.

Beratung, die der Patient annimmt

Eine Beratung einer Patientin, die große Mengen eines Arzneimittels kauft, hat nicht den Schwerpunkt darauf, dass sie zuviel von diesem Mittel braucht oder einnimmt, sondern darauf, dass sie offensichtlich ein Problem hat, das sie versucht auf ihre Art zu behandeln.

Nehmen Sie sich der Patientin und ihrem Problem an und bieten Sie ihr Hilfe an, das Problem – meist mit Hilfe eines Arztes – aufzudecken und dauerhaft zu lösen (siehe Abb. 3, Szene 7).


Quelle

[1] Bundesapothekerkammer: Leitlinien zur Qualitätssicherung. Information und Beratung bei der Abgabe von Arzneimitteln – Selbstmedikation. www.abda.de/leitlinien0.html

[2] Eickhoff, C., Griese, N., Hämmerlein, A., Schulz., M.: ABP in der Selbstmedikation – Chance und Auftrag für die Apotheke. Pharm. Ztg. 39, 22 – 31 (2009).


Anschrift der Verfasserin

Apothekerin Dr. Kirsten Lennecke, Im Osterhöfgen 8, 45549 Sprockhövel, www.lennecke-coaching.de



DAZ 2011, Nr. 29, S. 41

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