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Zum 1. Oktober startet die "Gesundheitskasse Südwest"

BERLIN (ks). Zum 1. Oktober 2011 wird es eine neue regionale Großkasse mit 1,9 Millionen Versicherten geben: Dann geht die "Gesundheitskasse Südwest" an den Start. Sie entsteht durch den Zusammenschluss der beiden Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) Rheinland-Pfalz und Saarland mit der IKK Südwest. Die Verwaltungsräte der drei Kassen gaben in der vergangenen Woche jeweils einstimmig grünes Licht für die Fusion.

Das Bundeskartellamt hatte bereits im April seine Zustimmung zur Fusion erteilt – nun ist der letzte Schritt für die Entstehung der neuen Kasse unternommen worden. Die Krankenkasse für die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland wird nach eigenen Angaben rund 1,4 Millionen Mitglieder zählen. Mit einem Marktanteil von mehr als 40 Prozent werde die Gesundheitskasse Südwest regionaler Marktführer. Der Sitz der Hauptverwaltung ist im rheinland-pfälzischen Eisenberg angesiedelt, das Saarland erhält eine eigene Direktion in Saarbrücken.

Die drei Kassenvorstände Walter Bockemühl (AOK Rheinland-Pfalz), Karlheinz Delarber (AOK Saarland) und Frank Spaniol (IKK Südwest) betonten die Einzigartigkeit der Fusion, sie sei die erste kassenartenübergreifende Fusion, an der drei Krankenkassen beteiligt sind und ein "Meilenstein für die Gesundheitspolitik". Aus dem Arbeitgeberlager der Verwaltungsräte heißt es, der Zusammenschluss sei "ein Glücksfall für die gesamte Region". Auch die Versichertenvertreter der jeweiligen Verwaltungsräte zeigten sich erfreut und optimistisch: "In Zeiten, in denen bundesweit über die angespannte Finanzsituation von Krankenkassen diskutiert wird, setzen wir ein deutliches Signal: Unsere Versicherten werden auch in Zukunft weiterhin keinen Zusatzbeitrag zahlen", betonten sie.

Neue IKK classic zum 1. August

Indessen haben auch die Verwaltungsräte der IKK classic und der Vereinigten IKK auf parallelen Sitzungen am 5. Juli ihre Fusion zum 1. August 2011 beschlossen. Die fusionierte Kasse wird den Namen IKK classic tragen und ihren Hauptsitz in Dresden haben. Sie wird künftig mit rund 3,6 Millionen Versicherten bzw. 2,6 Millionen Mitgliedern die größte IKK und die Nummer sechs unter den gesetzlichen Kassen sein. Auch die neue IKK classic verspricht, dass sie bis 2013 keinen Zusatzbeitrag benötigen wird. Die Vereinigte IKK war zuvor finanziell ins Straucheln geraten und wurde von ihrer Schwesterkasse aufgefangen.



DAZ 2011, Nr. 28, S. 31

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