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Männer schlucken mehr Pillen

Unterschiede zwischen Männern und Frauen fallen auch bei der Gesundheit ins Auge: Nach dem aktuellen Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) waren Frauen im letzten Jahr zwar häufiger krankgeschrieben als Männer und ihren Arztbesuchen folgte öfter eine Arzneimittelverordnung. Mehr Medikamente bekamen jedoch die Männer.

Für den TK-Report wurden Daten von mehr als 3,5 Millionen TK-versicherten Erwerbspersonen ausgewertet. Dazu gehören neben Beschäftigten auch Empfänger von Arbeitslosengeld I. Die weiblichen Erwerbspersonen waren im Jahr 2010 durchschnittlich 13,6 Tage krankgeschrieben, ihre männlichen Kollegen hingegen nur 11,3 Tage. Zudem waren Frauen 23 Prozent häufiger krankgeschrieben als Männer.

Auch die Arzneimittelverordnungen wurden für den TK-Report untersucht. Das Volumen der für Männer verordneten Medikamente ist in den letzten elf Jahren um fast 29 Prozent gestiegen und liegt inzwischen 2,4 Prozent höher als das der Frauen. 2010 bekam jeder TK-versicherte Mann Arzneimittel für umgerechnet 184 Tage. Nahezu die Hälfte der Arzneimittel, die Männern verschrieben wurden, sind Herz-Kreislauf-Präparate. Jede männliche Erwerbsperson erhielt 2010 statistisch gesehen Medikamente gegen Bluthochdruck und Herzkrankheiten für 85 Tage; Frauen hingegen nur für 40 Tage. Medikamente zur Behandlung von Stoffwechselstörungen machen weitere 14 Prozent der "Männer-Apotheke" aus. Bei den Frauen liegen die Herz-Kreislauf-Medikamente ebenfalls an der Spitze; mit 22 Prozent allerdings auf niedrigerem Niveau. Hier folgen Hormonpräparate mit 17 Prozent an zweiter Stelle.

Dass Männer mehr Tagesdosen verordnet bekommen, ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund bemerkenswert, als dass Frauen mehr Arztkontakte haben, denen auch Verschreibungen folgen. Während im Jahr 2010 männliche Erwerbspersonen im Schnitt 2,5 Arztkontakte mit mindestens einer Arzneimittelverschreibung hatten, waren es bei den Frauen 3,4 solcher Kontakte.

ks



DAZ 2011, Nr. 27, S. 124

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