Prisma

Lieber Jo-Jo-Effekt als dauerhaft dick

Auf und nieder, immer wieder – so lässt sich die Gewichtsentwicklung vieler Menschen beschreiben, die mit überflüssigen Pfunden kämpfen. Kurzfristig schaffen sie es zwar, Gewicht zu reduzieren, der Jo-Jo-Effekt lässt den Diäterfolg aber rasch wieder schwinden. Das ist ärgerlich, laut einem Tierversuch aber immer noch besser als das Gewicht dauerhaft hoch zu halten.

US-amerikanische Wissenschaftler um Edward List untersuchten den Einfluss unterschiedlicher Ernährungsweisen bei Mäusen. Eine Gruppe erhielt lebenslang eine fettreiche Kost. Die Folge dieser "Diät" waren Übergewicht, Insulinresistenz und eine um durchschnittlich 1,5 Jahre verkürzte Lebenserwartung. Eine zweite Mäuse-Gruppe erhielt lebenslang eine fettarme Kost. Die Tiere waren insgesamt gesünder als die fettreich ernährten und lebten im Schnitt 2,09 Jahre. Eine dritte Gruppe erhielt im Wechsel fettarmes und fettreiches Futter. Bei diesen Tieren veränderte sich parallel zum Futterwechsel der Stoffwechsel. In Phasen der fettreichen Ernährung stiegen Blutdruck, Körpergewicht und Entzündungsparameter im Blut an, unter der fettarmen Kost normalisierten sich die Laborparameter und das Gewicht sank. Auf die Lebenserwartung hatten die Schwankungen keinen Einfluss. Die Tiere lebten durchschnittlich 2,04 Jahre. Die Studienautoren werten dies als Hinweis, dass der Jo-Jo-Effekt nicht so negativ ist, wie er derzeit dargestellt wird, sondern im Vergleich zum dauerhaft erhöhten Gewicht die bessere Alternative darstellt. Ob sich das Tierversuchsergebnis auf den Menschen übertragen lässt, ist allerdings unklar. Eine klinische Studie dürfte in der Art wohl kaum durchführbar sein.


ral


Quelle: Pressemitteilung der Ohio Universität vom 6. 6. 2011



DAZ 2011, Nr. 24, S. 8

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