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Impfstoffhersteller wollen Preise senken

BERLIN (ks). Die internationale Impfstoff-Allianz GAVI arbeitet daran, armen Ländern lebensrettende Impfstoffe zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung zu stellen. Am 13. Juni veranstaltet sie hierzu eine Konferenz in London, bei der potenzielle Spender, unterstützende Länder und Impfstoffhersteller zusammenkommen werden. Ziel ist es, 3,7 Mrd. US-Dollar zu sammeln, um Impfprogramme bis zum Jahr 2015 aufzulegen. Bereits im Vorfeld sagten eine Reihe von Herstellern zu, ihre Preise zu senken.

GAVI – zu deren Mitgliedern unter anderem UNICEF und die Bill & Melinda Gates Foundation zählen – zeigte sich erfreut, dass bereits im Vorfeld der Konferenz zwei Impfstoffhersteller aus Schwellenländern erklärt haben, ihre Preise für den lebensrettenden Fünffachimpfstoff (gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ b) zu senken. Dabei handelt es sich um die in Indien ansässigen Firmen Serum Institute und Panacea Biotec.

Aber auch Hersteller wie GlaxoSmithKline, Merck, Sanofi und Pfizer haben angeboten, ihre Preise für Impfstoffe zur reduzieren. Beispielsweise will gsk seine Impfstoff gegen Rotaviren an GAVI 67 Prozent günstiger abgeben: Die Einzeldosis soll 2,50 US-Dollar, die volle Immunisierung eines Kindes 5 US-Dollar kosten. Ebenso will Merck den Preis für HPV-Impfungen senken – auf 5 US-Dollar pro Dosis.

Ende Mai hatte auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zugesagt, die GAVI-Impfprogramme für Kinder in Entwicklungsländern im Jahr 2012 mit 30 Millionen Euro zu unterstützen. Im laufenden Jahr fließen 20 Millionen Euro aus Deutschland in die Allianz.



DAZ 2011, Nr. 23, S. 28

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