Prisma

Ständiger Stress fördert Alzheimer

Permanenter Stress ist nicht nur ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen, er begünstigt auch die Entstehung von neurodegenerativen Krankheiten wie Morbus Alzheimer. Das berichten aktuell Forscher vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie.

Im Tierversuch untersuchten die Forscher um Osborne Almeida die Auswirkungen von Stress auf die Lernfähigkeit und das Gedächtnis. Sie konnten zeigen, dass sich bei Mäusen, die einen Monat lang täglich gestresst wurden, der Hippocampus und die präfrontale Hirnrinde entsprechend dem Anfangsstadium eines Morbus Alzheimer veränderten. In beiden Regionen fanden die Studienautoren phosphorylierte Tau-Proteine. Auch waren die Tiere in Tests vergesslicher als Kontroll-Mäuse. "Wer es schafft, hohen Dauerstress im Alltag zu reduzieren, ist besser vor Depression geschützt. Möglicherweise gilt das auch für langfristige Schäden wie etwa Alzheimer", schreiben Almeida und Kollegen im "Journal of Neuroscience". In jedem Fall werde sich eine Stresslinderung günstig auf den Krankheitsverlauf auswirken.


ral


Quelle: Sotiropoulos, I. et al.: J. Neurosci. 2011, 31 (21): 7840 – 7847



DAZ 2011, Nr. 22, S. 6

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