Aus Kammern und Verbänden

Neuwahlen und Fortbildung

Die Pharmazeutische Gesellschaft Württemberg, Regionalgruppe der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) in der Landesgruppe Baden-Württemberg, hatte im Rahmen ihrer 527. Sitzung am 26. Mai 2011 in Stuttgart nicht nur zur Fortbildung, sondern auch zur Mitgliederversammlung geladen.

Auf der Tagesordnung standen die Berichte des Vorsitzenden und des Schatzmeisters, die Entlastung des bisherigen Vorstands sowie Neuwahlen von Vorstand und Kassenprüfern. Peter Ditzel, Vorsitzender der DPhG-Regionalgruppe Württemberg, gab einen kurzen Rückblick auf das Geschehen innerhalb der Muttergesellschaft, der DPhG, in den vergangenen Monaten. Gerade erst vor wenigen Tagen wurde das Ergebnis der turnusmäßig alle vier Jahre stattfindenden Wahl des DPhG-Präsidenten bekannt: Ab Januar 2012 wird Prof. Dr. Dieter Steinhilber, Goethe Universität Frankfurt, den bisherigen Präsidenten Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz ablösen (s. DAZ Nr. 21, S. 80).

Innerhalb des letzten Jahres habe die DPhG immer wieder von der Politik und der Öffentlichkeit beachtete wissenschaftliche Statements herausgegeben, unter anderem zur Grippeschutzimpfung, zu Arzneimittelfälschungen und Arzneistoffen minderer Qualität, zu Chancen und Herausforderungen magistraler Rezepturen sowie zur Einbindung des pharmazeutischen Sachverstands bei der Integrierten Versorgung. Insgesamt sei die DPhG eine sehr aktive und dynamische Organisation, die von ihren Mitgliederzahlen her ständig wachse.

Hans-Dieter Hirt, Schatzmeister der DPhG-Regionalgruppe Württemberg, berichtete, dass die Regionalgruppe zum Jahresende 2010 den höchsten Mitgliederstand aller Zeiten hatte, aktuell seien es 495. Er stellte fest, dass die Kassenprüfung durch Helmut Müller und Patrick Schäfer erfolgreich stattgefunden habe und die Finanzen einen ausreichend guten Überschuss aufwiesen. Hirt bedankte sich auch bei Frau Diana Kling von der Sanacorp Asperg für die Unterstützung bei der Mitgliederverwaltung und bei dem Direktor der Krankenhausapotheke des Katharinenhospitals, Holger Hennig, für die Möglichkeit, den Krankenhaushörsaal für die Fortbildungen kostenfrei nutzen zu dürfen.

In einer Schweigeminute wurde der Verstorbenen des vergangenen Jahres gedacht.

Jürgen Frasch aus Beutelsbach beantragte die Entlastung des Vorstands, die von den anwesenden Mitgliedern einstimmig erteilt wurde. In der danach stattfindenden Neuwahl des Vorstandes wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder und Kassenprüfer ebenfalls einstimmig wieder gewählt: Peter Ditzel als Vorsitzender, Hans-Dieter Hirt als Schatzmeister, Reinhild Berger als Schriftführerin, Helmut Müller und Patrick Schäfer als Kassenprüfer.

COPD: Prophylaxe und Therapie

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung referierte Prof. Dr. Klaus Mohr von der Universität Bonn zum Thema "COPD: Prophylaxe und Therapie". Für die chronische obstruktive Lungenerkrankung (chronic obstructive pulmonary disease, COPD) ist vor allem das Zigarettenrauchen der entscheidende Auslöser.

Im Laufe vieler Jahre, in denen schädliche Gase und Partikel auf die Atemwege einwirken, entsteht zunächst eine chronische Bronchitis, aus der sich weitere COPD-Komplikationen wie eine Rechtsherzsinsuffizienz und schließlich eine Ateminsuffizienz entwickeln. Im Endstadium der Erkrankung sitzen die Patienten im Rollstuhl, werden mit Sauerstoff versorgt und ersticken schließlich bei vollem Bewusstsein. Mohr wies auf die Schlüsselrolle des Apothekers bei der Raucherentwöhnung hin. Man solle, so Mohr, in der Apotheke den betroffenen Patienten den Verlauf einer COPD ruhig schildern. Es sei nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Auch eine bereits entwickelte COPD könne zumindest zum Stillstand kommen.

Die Therapie der COPD erfolgt rein symptomatisch und macht das Leben der betroffenen Patienten leichter, verhindert aber nicht das Voranschreiten der Erkrankung, wenn das Rauchen nicht aufgegeben wird. Je nach Stadium der Erkrankung kommen kurz- oder langwirksame Bronchodilatatoren, Antimuskarinika, Theophyllin retard und inhalative Glucocorticoide zum Einsatz, bei schwerster COPD auch der PDE-4-Inhibitor Roflumilast. Auch eine chirurgische Therapie ist möglich, zum Beispiel eine Entfernung sehr großer Lungenblasen bzw. ganzer Lungenteile, die es noch funktionsfähigen Teilen der Lunge ermöglichen, sich besser zu entfalten. Grundsätzlich sollte der Patient allgemeine Kräftigungsmaßnahmen erfahren.

Die nächste Fortbildungsveranstaltung, wie immer mit zwei Fortbildungspunkten von der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg akkreditiert, findet am 30. Juni 2011 wieder im Medizinischen Hörsaal des Katharinenhospital in Stuttgart statt. Prof. Dr. Gabriele König, Bonn, wird über pharmakologisch aktive Inhaltsstoffe in Lebensmitteln am Beispiel von grünem Tee referieren. Mitglieder und Nichtmitglieder der DPhG sind zu allen Sitzungen herzlich willkommen!


rb



DAZ 2011, Nr. 22, S. 71

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