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Krebsmedikamente sind Kostentreiber in den USA

BERLIN (lk). Vor allem onkologische Arzneimittel werden in den kommenden Jahren das Wachstum des US-amerikanischen Arzneimittelmarktes antreiben. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Drug Trend Report des US-Gesundheitskonzerns Medco. Danach werden die Arzneimittelausgaben in den USA in den nächsten beiden Jahren um circa 15 Prozent steigen.

Ursache sind neue, teure Arzneimittel, die für eine wachsende Zahl von Spezialtherapien eingesetzt werden können. Vor allem onkologische Präparate werden hinter Medikamenten zur Behandlung von Diabetes und Erkrankungen des zentralen Nervensystems für überdurchschnittliche Wachstumsraten sorgen.

Trotz der rückläufigen Zahl von einigen Krebsarten wird die Zahl der Krebspatienten in den USA laut Studie insgesamt weiter steigen. Ursache dafür ist die fortschreitende Alterung der Bevölkerung sowie die steigende Überlebensrate von Krebspatienten. So wird laut Medco-Studie die Zahl der Krebspatienten in den USA bis zum Jahr 2020 von 13,8 Millionen (2010) auf 18 Millionen um über 30 Prozent wachsen. Bereits im Jahr 2010 stiegen die Ausgaben für onkologische Arzneien um 21,2 Prozent.

"Die Zahl neuer Krebsmedikamente wird sich in den nächsten Jahren verdoppeln", erwartet Medco-Experte Glen Stettin. Die Einführung neuer onkologischer Spezialarzneien habe bereits in den letzten Jahren für einen erheblichen Kostenschub gesorgt. Nach Angaben des National Cancer Instituts verursachten mehr als 90 Prozent der seit 2004 auf den Markt gekommenen onkologischen Präparate über 20.000 Dollar Kosten für eine 12-Wochen-Therapie.



DAZ 2011, Nr. 22, S. 28

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