Prisma

Schilddrüsen-Autoantikörper begünstigen Fehlgeburten

Schilddrüsen-Autoantikörper sind relativ häufig nachweisbar. Bei Schwangeren sollte dem Nachweis jedoch größere Aufmerksamkeit gewidmet werden, da sie offensichtlich mit einem erhöhten Risiko für Fehl- oder Frühgeburten verbunden sind. Zu diesem Ergebnis kommen britische Wissenschaftler nach der Auswertung der Daten von jeweils mehr als 12.000 Frauen.

Nach einer Analyse von 30 Veröffentlichungen zu 31 Untersuchungen zeigen Wissenschaftler der Universität London einen möglichen Zusammenhang zwischen der Bildung von Schilddrüsen-Autoantikörpern bei schwangeren Frauen und dem erhöhten Risiko für eine Früh- oder Fehlgeburt auf. Schilddrüsen-Autoantikörper sind häufig nachweisbar, in der Metaanalyse kommen die Autoren zu einer Prävalenz von etwa fünf bis 30 Prozent. Von den insgesamt 19 Kohorten- und zwölf Fall-Kontroll-Studien mit insgesamt 12.126 Frauen zeigten 28 Untersuchungen einen Zusammenhang zwischen Autoantikörpern und Fehlgeburten. Danach war ihre Zahl um das Dreifache erhöht. Für Frühgeburten ergab sich durch Auswertung von fünf Studien mit 12.566 Schwangeren ein doppelt erhöhtes Risiko.

In zwei – allerdings nicht besonders aussagekräftigen – Studien konnte eine Reduktion des Risikos für Schwangere mit positivem Antikörpernachweis unter Levothyroxin-Therapie um fast 70 Prozent nachgewiesen werden. Eine mögliche Therapieempfehlung sollte nach Ansicht der Autoren allerdings erst durch weitere Studien unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten belegt werden.


hh


Quelle: Thangaratinam, S. et al.: Br. Med. J. 2011, Online-Vorabpublikation,
DOI: 10.1136/bmj.d2616



DAZ 2011, Nr. 21, S. 8

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