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Kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko unter neueren Antiepileptika

Kommt es in der Frühschwangerschaft zu einer Exposition mit älteren Antiepileptika wie Phenytoin oder Valproinsäure, besteht verschiedenen Studien zufolge ein erhöhtes Missbildungsrisiko. Ob dieses Problem auch bei neueren Antikonvulsiva auftritt, untersuchten nun dänische Wissenschaftler.

Ein Team um Ditte Molgaard-Nielsen und Anders Hviid glich die Daten des dänischen Geburtenregisters mit einer Zusammenstellung der Medikamente, die die Mütter regelmäßig zu sich genommen hatten, ab. Bei einer ersten Auswertung war das Risiko für Fehlbildungen bei Müttern, die im ersten Trimenon Lamotrigin, Oxcarbazepin, Topiramat, Gabapentin oder Levetiracetam erhalten hatten, gegenüber nicht-exponierten Müttern leicht erhöht. In einer zweiten Analyse, bei der ältere Antiepileptika und weitere Risikofaktoren einbezogen wurden, relativierte sich der Effekt allerdings. Für Lamotrigin, Oxcarbazepin, Topiramat, Gabapentin und Levetiracetam ergab sich demnach keine erhöhte Fehlbildungsrate mehr. Für Gabapentin und Levetiracetam waren zu wenige Verordnungen für eine Aussage vorhanden.


sk


Quelle: Molgaard-Nielsen, D., Hviid, A.: JAMA. 2011; 305 (19):1996 – 2002



DAZ 2011, Nr. 21, S. 6

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