Ernährung aktuell

Weniger Schlaf, mehr Snacks

Kleine Zwischenmahlzeiten sind bei vielen Menschen beliebt, um Pausen zwischen den Hauptmahlzeiten zu überbrücken. Doch welche gesundheitlichen Folgen hat dieses Verhalten und kann es mit anderen Determinanten in Verbindung gebracht werden? US-amerikanische Wissenschaftler haben sich nun mit der Beziehung von Snackkonsum und Schlafdauer beschäftigt.

Die Arbeitsgruppe um Sangmi Kim vom National Institute of Environmental Health Sciences, USA analysierte die Daten von 27.983 Frauen zwischen dem 35. und 74. Lebensjahr aus den USA und Puerto Rico, die an einer prospektiven Kohortenstudie teilnahmen. Es kristallisierten sich zwei zentrale Muster heraus: Essen vorrangig während der konventionellen Essenszeiten sowie ein Ernährungsmuster, das vom Snackverzehr dominiert wird. Wurden die Muster mit der Schlafdauer in Relation gesetzt, ergab sich folgendes Bild: Tendenziell sank die Wahrscheinlichkeit für das konventionelle Ernährungsmuster mit abnehmender Schlafdauer. Dagegen dominierte der Snackverzehr bei Frauen mit besonders kurzem Schlaf (< 6 h). Aber auch diejenigen, die besonders lange schliefen (≥ 10 h) wiesen einen hohen Snackkonsum auf. Die Studienautoren weisen darauf hin, dass diejenigen, die häufiger Zwischenmahlzeiten einnahmen, tendenziell mehr Nahrungsenergie in Form von Fett und Süßigkeiten zuführten. Dagegen war die Zufuhr von Obst und Gemüse geringer. Daraus schließen Kim und Kollegen, dass Snacking sowohl die Lebensmittelqualität verschlechtert als auch die Entwicklung von Adipositas und anderen Stoffwechsel-assoziierten Erkrankungen besonders bei Kurz- und Langschläfern begünstigt.

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Quelle: Kim, S. et al.: J. Public Health Nutr. 2011, 14: 889 – 895



DAZ 2011, Nr. 19, S. 72

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