Prisma

Das Demenzrisiko steigt mit dem Gewicht

Übergewicht sorgt für die Verkalkung von Arterien. Das Risiko einer vaskulären Demenz klettert daher parallel mit dem Body Mass Index in die Höhe, wie schwedische Wissenschaftler aktuell in der Fachzeitschrift "Neurology" schreiben.

Die Forscher um Weili Xu vom Karolinska Institut in Stockholm kamen bei der Auswertung des Schwedischen Zwillingsregisters auf den Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Demenzerkrankungen. Das Studienergebnis bestätigt frühere Untersuchungen, die ebenfalls ein erhöhtes Demenzrisiko bei Übergewichtigen festgestellt hatten. In der aktuellen Auswertung zeigten Probanden, die sich im Übergewichtsbereich befanden, das heißt die einen BMI zwischen 25 und 30 hatten, ein um 71 Prozent erhöhtes Risiko, an einer Form der Demenz zu erkranken. Für Patienten mit einem BMI größer als 30 ergab sich ein fast vierfach erhöhtes Risiko.

Das Team um Xu konnte mithilfe des Registers auf Daten zurückgreifen, die seit den 1960er Jahren erfasst wurden und die aktuelle Zielgruppe älter 65 Jahre umfasst. Dabei fiel auf, dass 39 Prozent der Demenzpatienten als übergewichtig beschrieben wurden, bei der Gruppe ohne Demenz dagegen nur 26 Prozent einen erhöhten BMI aufwiesen. Beim direkten Vergleich der Zwillingspaare miteinander war dieser Zusammenhang jedoch nicht mehr nachvollziehbar, so dass die Studienautoren von einem komplexen Gefüge zwischen Körpergewicht, Lebensstil und genetischen Faktoren ausgehen, die zur Ausbildung einer Demenzerkrankung führen.


sk


Quelle: Xu, W. L. et al.: Neurology 2011; 76 (18): 1568 – 1574



DAZ 2011, Nr. 19, S. 8

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