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Teure Lebensmittel belasten Geringverdiener

Im Vergleich zu den allgemeinen Verbraucherpreisen sind die Preise für Lebensmittel überdurchschnittlich gestiegen. Gerade wer sich gesund ernähren will, musste im vergangenen Jahr 5,2 Prozent mehr für Obst und plus 6,3 Prozent für Gemüse berappen. Bei Butter waren es sogar plus 23,7 Prozent, bei den restlichen Speisefetten und -ölen 8,7 Prozent mehr. Zucker und Süßwaren wurden dagegen billiger. Insgesamt sind Haushalte mit geringem Einkommen stärker von dem Preisanstieg betroffen, da sie relativ viel Geld für Lebensmittel ausgeben müssen.

2010 sind die Rohstoffpreise für Nahrungsmittel "sprunghaft" gestiegen, so die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Auch in diesem Jahr werden die Preise weiter klettern. Von März 2010 bis März 2011 sind beispielsweise die Kartoffelpreise um 27,5 Prozent gestiegen. Dass die Preise für Fleisch und Eier im letzten Jahr nur um 0,4 Prozent stiegen, könnte mit dem Dioxin-Skandal zusammenhängen.

Mehrjähriger Trend

Das vergangene Jahr passt in einen mehrjährigen Trend: Während von 2005 bis 2010 die Verbraucherpreise insgesamt um 8,2 Prozent stiegen, wurden Lebensmittel im gleichen Zeitraum 13 Prozent teurer.

Haushalte mit niedrigem Einkommen spüren die Preissteigerungen im Nahrungsmittelsektor stärker, weil sie einen verhältnismäßig größeren Anteil ihres Budgets dafür ausgeben.

Anstieg auch bei anderen Verbraucherpreisen

Lebensmittel sind aber nicht die einzigen Preise, wo Verbraucher eine teilweise schmerzhafte Verteuerung merken: Laut Statistischem Bundesamt lag der Preis für leichtes Heizöl im März 2011 um 32,8 Prozent über dem Vorjahresmonat. Dieselkraftstoff kostete 19,2 Prozent mehr als im März 2010.

Dazu die ADEXA-Vorsitzende Barbara Neusetzer: "Angesichts solcher Preissteigerungen ist das Angebot der TGL für eine Gehaltstariferhöhung um 0,5% inakzeptabel!"


Quellen: Spiegel online, Statistisches Bundesamt


Dr. Sigrid Joachimsthaler



DAZ 2011, Nr. 18, S. 126

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