Ernährung aktuell

"Wunderfrucht" Apfel

Jeder kennt mittlerweile den Spruch "an apple a day keeps the doctor away". Auch ist klar, dass wir viel Obst und Gemüse essen sollten. Aber warum gerade Äpfel? Sind sie besonders gesund? Forscher der Florida State Universität sagen "ja, der Apfel ist eine richtige Wunderfrucht". In einer von ihnen durchgeführten Studie erwiesen sich Äpfel als kardioprotektiv bei postmenopausalen Frauen.

Im Rahmen der Studie, die vor Kurzem auf dem Kongress "Experimental Biology 2011" vorgestellt wurde, verzehrten 160 Frauen im Alter zwischen 45 und 65 Jahren randomisiert über einen Zeitraum von einem Jahr entweder getrocknete Äpfel (75 g/Tag) oder getrocknete Pflaumen. Nach drei, sechs und zwölf Monaten wurde den Studienteilnehmerinnen Blut abgenommen und analysiert. Ergebnis: Nach einem halben Jahr war in der Apfelgruppe das LDL-Cholesterin im Schnitt um 23 Prozent gesunken. Die HDL-Werte waren im gleichen Zeitraum um vier Prozent gestiegen. Weiterhin wurde eine Abnahme des Entzündungsmarkers C-reaktives Protein verzeichnet.

Ob und inwieweit sich die Werte der Frauen, die getrocknete Pflaumen zu sich nahmen, verändert hatten, geht aus dem Abstract zur Präsentation leider nicht hervor, die Daten wurden bislang auch noch nicht in einer Fachzeitschrift veröffentlicht. Unabhängig davon ist der Effekt, der durch den Verzehr der getrockneten Äpfel erzielt wurde, erfreulich und – wie die Studienautoren sagen – für sie in diesem Ausmaß überraschend gewesen. Erfreulich war zudem die Gewichtsentwicklung in der Apfelgruppe. Die zusätzlichen rund 240 kcal/Tag, die über die getrockneten Äpfel aufgenommen worden waren, führten nicht zu einer Gewichtserhöhung. Vielmehr verloren die Frauen im Studienzeitraum im Durchschnitt 1,5 kg an Gewicht. Die Studienautoren vermuten, dass dies auf den hohen Pektingehalt der Äpfel zurückzuführen ist, der ein gutes Sättigungsgefühl vermittelt. Insgesamt, so die Autoren, sei der Apfel eine wahre Wunderfrucht, von der jeder profitieren könne und deren Effekte auf die Gesundheit unbedingt in groß angelegten Studien untersucht werden sollte.

ral


Quelle: Arjmandi, B. et al.: Vortrag auf der Experimental Biology 2011, 12. 4. 2011, Washington



DAZ 2011, Nr. 16, S. 79

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