Aus Kammern und Verbänden

Qualifikation zum Präventionsmanager WIPIG®

Über 40 Fachapotheker mit der Bereichsbezeichnung "Prävention im Gesundheitswesen" nahmen vom 17. bis 19. März in München an einem 20-stündigen Aufbaumodul teil und dürfen sich nun "Präventionsmanager WIPIG® " nennen. Von "Naturheilkundlichen Möglichkeiten der Prävention" über "Sport und Mikronährstoffe" sowie "Sport und Prävention mit praktischen Übungen" bis "Burnout" und "Stressprävention mit Entspannungstechniken und Zeit- und Selbstmanagement" reichte das Seminarprogramm.
Foto: WIPIG
Glücklich – die neuen Präventionsmanager WIPIG. Insgesamt ist ihre Zahl am 19. März auf 91 gestiegen.

Ziel der Prävention im Gesundheitswesen ist es, die Gesundheit zu erhalten oder zu verbessern und Krankheiten zu vermeiden. Die Lebensqualität und das Wohlbefinden sollen gesteigert und die gesund verbrachte Lebenszeit verlängert werden. In diesem Sinne ist das WIPIG − Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen tätig, das das Seminar veranstaltete.

Phytopharmaka, Mineralstoffe, Vitamine

Margit Schlenk, Mitglied des Institutsdirektoriums, informierte über einige Phytopharmaka zur Krebsprophylaxe und betonte, dass sie durch die Menge und die Vielfalt ihrer Inhaltsstoffe wirken und durch Nahrungssupplemente nur schlecht zu ersetzen sind; dennoch steigt die Nachfrage nach Nahrungsergänzungsmitteln, Nutraceuticals und Functional Food ständig.

Zur Demenzprävention müssen laut Schlenk vor allem kardio- und zerebrovaskuläre Risikofaktoren vermieden werden; unterstützend wirken Phytopharmaka mit Extrakten aus Weißdorn, Ginkgo oder Birkenkork.

Apotheker Uwe Gröber, Leiter der Akademie für Mikronährstoffmedizin in Essen und DAZ-Autor, vermittelte die Grundlagen, wie der Freizeitsportler sich durch "Metabolic Tuning" mithilfe von Mikronährstoffen gesund erhalten kann. Dabei ging er auf mehrere Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Antioxidanzien und L-Carnitin ein.

Burnout, Stressprävention und Zeitmanagement

Über das Burnout-Syndrom referierte Prof. Dr. med. Volker Faust von der Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit. Das Burnout-Syndrom betrifft immer mehr Personen, ist aber noch nicht als eigenständige Krankheit anerkannt und wird oft nicht adäquat behandelt. Wichtig ist auch hier die Prävention durch eine gesunde Lebensführung; deshalb sieht Faust gerade hier Beratungsaufgaben der Apotheke.

Anschaulich zeigten Dr. med. Anna Karpinska und der Sportwissenschaftler Florian Bayer, wie man mit sportlichen Übungen Primär- und Sekundärprävention gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rückenbeschwerden und muskuläre Dysfunktionen sowie kognitive Störungen betreiben kann.

Apothekerin Christina Heigl, Präventionsmanager WIPIG® und Life-Balance-Coach, beantwortete umfassend die Fragen "Was ist Stress, wie wirkt er sich aus, wie kann ich ihn verhindern?" und "Wie sieht die Stressprävention aus?"

Als "Seelenquellen" bezeichnete sie z. B. das Schaffen von äußerer und innerer Ordnung, konzentriertes Tun, körperliche Entspannung, das Genießen, die Liebe zur Natur, Musik und Kunst oder den harmonischen Austausch mit Mitmenschen.

Im Umgang mit der Zeit unterschied Heigl vier Prioritäten:

die sofort zu erledigenden Aufgaben, die zu terminierenden Aufgaben, die zu delegierenden Aufgaben und solche, die weder wichtig noch dringlich sind.

Prävention wird immer wichtiger

Die Prävention im Gesundheitswesen ist eine Aufgabe für alle Gesundheitsberufe und insbesondere für Apotheker. Was hier bereits geleistet wird, berichtete Dr. Helmut Schlager, Geschäftsführer des WIPIG, im Vortrag "WIPIG Update 2011" (als Download unter www.wipig.de > Institut). Dabei stellte er einige laufende Projekte vor wie die Unterstützung der Bayerischen Impfwoche, "Die Apotheke im Netzwerk Demenz", den Lebercheck 2010, das Netzwerk gegen Darmkrebs, Apotheke ist Klasse, die "Vitamin-Detektive" und die Herzensangelegenheit 50+.

Auch in diesem Jahr hat das WIPIG gemeinsam mit der Deutschen Apotheker Zeitung wieder den Präventionspreis ausgeschrieben; Einsendeschluss ist der 19. September 2011.

Außerdem wird am 24. Mai in Berlin die Förderinitiative Prävention gegründet, die sich speziell an Apotheken richtet.

Nach dem Ende des Seminars überreichte Dr. Helmut Schlager den glücklichen neuen Präventionsmanagern WIPIG® ihre Urkunden und stellte nochmals – gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung – die Präventionsleistungen in Apotheken als wichtigen Baustein für die Zukunft heraus.


Dr. Susanne Trumm, Niederelbert



DAZ 2011, Nr. 14, S.112

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