Apothekertage

Engagierte Fortbildung trotz AMNOG-Frust

Ein Bericht von Thomas Müller-Bohn

Am 12. und 13. März fand im Ostseebad Damp der zweite Schleswig-Holsteinische Apothekertag statt. Anders als bei der Premiere im vorigen Jahr war diesmal auch der Apothekerverband des Landes als Veranstalter beteiligt. Der Apothekertag begann am Samstagvormittag mit einem gesundheitspolitischen Workshop über neue Wege der Arzneimittelversorgung. Nach einer Präsentation zu berufspolitischen Konzepten der Apotheker in den Niederlanden wurde über Wege in die Zukunft für die deutschen Apotheker diskutiert. Trotz des Engagements für neue Konzepte war die große Enttäuschung der Apotheker über das AMNOG deutlich spürbar. Kammerpräsident Gerd Ehmen nannte es "ein wirklich faules Ei".

Das Congress Centrum im Ostseebad Damp ist seit vielen Jahren Veranstaltungsort für die Frühjahrsfortbildung der Apothekerkammer Schleswig-Holstein. Seit 2010 wird die Veranstaltung zum Schleswig-Holsteinischen Apothekertag erweitert, doch der Ort und das erfolgreiche Fortbildungskonzept wurden beibehalten. Fotos: DAZ/tmb

Unabhängig vom AMNOG bestand großes Interesse an der Fortbildung, die den weitaus größten Teil der Veranstaltung ausmachte. Denn der Schleswig-Holsteinische Apothekertag ist aus dem traditionsreichen Fortbildungskongress der Apothekerkammer entstanden, der seit vielen Jahren alljährlich im Ostseebad Damp stattfindet. Diesmal besuchten fast 300 Teilnehmer die anspruchsvolle zweitägige Fortbildung über Atemwegserkrankungen. Nach den Fachvorträgen konnten 60 Teilnehmer in zwei Praxisworkshops die pharmazeutisch-technologischen Konzepte verschiedener Inhalatoren kennenlernen und deren richtige Anwendung üben. Daneben wurden Beratungstrainings für PTA zu den Themen Husten und Allergie sowie ein Kommunikationsworkshop für PKA angeboten.

Als Kontrast zum umfangreichen fachlichen Programm entspannten sich die Teilnehmer am Samstagabend im Tagungszentrum mit Buffet, Comedy und Tanz.


Gerd Ehmen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, forderte eine klare Positionierung der Apotheker als Heilberufler.

Wut, Frust und Verzweiflung

Zur Eröffnung des Fortbildungsprogramms würdigte Kammerpräsident Gerd Ehmen das große Engagement der Apotheker für die Fortbildung. Dies sei bemerkenswert, denn die Bundesregierung habe den Apothekern mit dem AMNOG "ein wirklich faules Ei unter den Weihnachtsbaum gelegt". Die Auswirkungen seien dramatisch. Bei ihm selbst und bei den Kollegen erkenne er viel Wut und Frust, bisweilen auch Verzweiflung, erklärte Ehmen. "Die Bedenken und Alternativvorschläge von uns wurden in Berlin zwar zur Kenntnis, aber nicht für voll genommen", so Ehmen. Wieder einmal seien die Sparbeiträge im Pharmabereich abgeholt worden, während bei den Ärzten sogar "aufgesattelt" worden sei.

Da aber auch die Apotheker gute fachliche Arbeit leisten, Kosten zu sparen helfen und den Menschen einen sozialen Anlaufpunkt in einem immer unübersichtlicheren Gesundheitswesen bieten, sei es "höchste Zeit, die Wertschöpfung in den öffentlichen Apotheken auf eine neue Grundlage zu stellen", forderte Ehmen. Es sei unerträglich, dass das Honorar um einen politisch festgelegten Abschlag gekürzt werde, über dessen Höhe dann auch seitens der Krankenkassen gestritten werden dürfe.

"Versorgung ist eben keine Verteilung, sondern die Wahrnehmung heilberuflicher Verantwortung", so Ehmen. Die Leistungen der Apotheken müssten von Medien und Politikern angemessen gewürdigt werden.

Apotheker sollen sich klar positionieren

Die Apotheker sollten als selbstbewusste Akteure auftreten, forderte Ehmen. Sie sollten sich klar positionieren und den Apotheker als Heilberuf stärken. Dazu verwies er insbesondere auf das diesbezügliche ABDA-KBV-Konzept. Damit könnten die Therapietreue der Patienten verbessert und die Rabattverträge durch ein transparentes System ersetzt werden. Weitere wichtige Ansätze dafür seien der Leistungskatalog der Apotheker (LeiKa) und die Fortbildung. Vor diesem Hintergrund zeichnete Ehmen den Vizepräsidenten der Kammer, Volker Thode, für sein großes, jahrzehntelanges Engagement in der Aus- und Fortbildung mit der Medaille "Salus aegroti suprema lex" aus. Dies ist die höchste Auszeichnung der Apothekerkammer Schleswig-Holstein (s. Kasten).

Berichte über die Fortbildung in Damp finden Sie in DAZ Nr. 12, S. 76.

Volker Thode, Vizepräsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein (links), wurde von Kammerpräsident Gerd Ehmen mit der Salus-Medaille (nicht sichtbar im dunkelblauen Etui) ausgezeichnet.

AUSZEICHNUNG

Salus-Medaille für Volker Thode


Volker Thode, Vizepräsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, wurde am 12. März im Rahmen des Schleswig-Holsteinischen Apothekertages mit der Salus-Medaille geehrt.


Kammerpräsident Gerd Ehmen verlieh Thode diese höchste Auszeichnung der Apothekerkammer und würdigte ihn als ruhige und zurückhaltende Persönlichkeit. Die lange Liste seiner inzwischen 25 Jahre währenden ehrenamtlichen Tätigkeiten mache deutlich, dass Thodes Meinung in den Gremien der Kammer viel zählt und hoch geachtet wird. Inzwischen liege der Schwerpunkt von Thodes Tätigkeit in der Kammer im Bereich der Berufspolitik, denn er ist in der zweiten Amtsperiode Vizepräsident. Doch die Ausbildung sei Thode stets ein wichtiges Anliegen gewesen. "Generationen von Pharmazeuten" kennen ihn aus den begleitenden Unterrichtsveranstaltungen. Außerdem prüft Thode seit vielen Jahren im dritten Staatsexamen und sei dort sehr beliebt – wohl wegen seiner besonnenen und behutsamen Art mit Menschen umzugehen, erklärte Ehmen. Thode ist auch Mitglied der Sachverständigen-Kommission zur Prüfung ausländischer Apothekerinnen und Apotheker sowie Vorsitzender des Ausschusses für die begleitenden Unterrichtsveranstaltungen.

Ehmen betonte, wie wichtig Menschen wie Thode, d. h. Menschen mit Zuversicht, Sachkunde und Freundlichkeit in einer Zeit sind, in der Nutzen häufig nur nach dem finanziellen Benefit beurteilt wird. Darum sei es ihm eine große Freude, Thode mit der Medaille "Salus aegroti suprema lex" (das Wohl des Patienten ist oberstes Gesetz) auszuzeichnen. Diese Medaille wird insbesondere an Apotheker vergeben, die sich um die Aus- und Fortbildung verdient gemacht haben.


BERUFSPOLITISCHES PROGRAMM

Mehr Zusammenarbeit – aber wie?

Im Mittelpunkt des berufspolitischen Programms beim Schleswig-Holsteinischen Apothekertag stand eine Diskussionsrunde über neue Wege in der Arzneimittelversorgung. Diskutiert wurde über die Zusammenarbeit zwischen den Heilberufen, aber auch über das Verhältnis zwischen Heilberufen und Politik. Den Hintergrund bildete insbesondere das gemeinsame Konzept der ABDA und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), das auf dem Deutschen Apothekertag 2010 in München vorgestellt worden war.

Bei der Eröffnung des gesundheitspolitischen Workshops forderte Kammerpräsident Gerd Ehmen, nach Jahren des "Herumdokterns" seien nun Antworten nötig, wie das Gesundheitswesen zu sichern und nachhaltig zu finanzieren sei. Die Honorierung müsse leistungsgerecht sein. Nur dann sei die personelle Ausstattung gesichert, und nur dann könnten die Apotheken den hohen Anspruch der Politik erfüllen.

Mit Blick auf das AMNOG erklärte Ehmen: "Diese Gesundheitspolitik darf sich so nicht fortsetzen." Für das demnächst anstehende GKV-Versorgungsgesetz (GKV-VG) sei eine vernünftige und nachhaltige Perspektive gefragt. Dazu gehört für Ehmen ganz besonders die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern.


Im berufspolitischen Workshop ging es um neue Wege für die Arzneimittelver­sorgung. Es diskutierten (von links): DAZ-Herausgeber Dr. Klaus G. Brauer (Moderator), Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, Dr. Ingeborg Kreuz, Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein.

Nötige Kontrolle oder übertriebenes Misstrauen?

Der Moderator der Diskussion, DAZ-Herausgeber Dr. Klaus G. Brauer, betonte, dass die Apotheker trotz aller Belastungen nicht Teil der "Dagegen-Gesellschaft" sind, sondern nach intelligenten Konzepten suchen. Über allen Diskussionen stehe scheinbar der Kostendruck, doch die hohen freiwilligen Ausgaben für Konsum, Urlaub und Tabak würden die Kosten für Gesundheit relativieren.

Dr. Ingeborg Kreuz, Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein, beklagte das Missverhältnis zwischen den Anforderungen an die Ärzte und der Vergütung, die Bedrohung durch Regresse und den steigenden bürokratischen Aufwand. Stattdessen sollten sich die Ärzte auf ihre Kernkompetenz konzentrieren.

Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest, bezeichnete die Furcht vor Regressen als völlig überzogen. Dies sei kein realistisches Bedrohungsszenario, doch es müsse eine Kontrolle geben. Dagegen argumentiere Kreuz, Deutschland sei das einzige Land der Welt, in dem eine Misstrauenskultur gegen Heilberufler bestehe. "Es wird per se unterstellt, dass man etwas falsch macht", so Kreuz. Sie forderte: "Wir müssen die Spirale des Misstrauens durchbrechen." Auch die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen gelinge erst, wenn dieses Damoklesschwert wegfalle.

Weitere Teilnehmer der Diskussionsrunde (von links): Bundestagsabgeordneter Dr. Johann Wadephul (CDU), Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest, Frans Moss, Außenbeauftragter des niederländischen Apothekerverbandes KNMP.

Der Bundestagsabgeordnete Dr. Johann Wadephul (CDU), der auch Fachanwalt für Medizinrecht und Vorsitzender des Beschwerdeausschusses der Vertragsärzte und Krankenkassen in Schleswig-Holstein ist, meinte, die Zahl der Regresse bei Ärzten sei zurückgegangen, aber das absolute Volumen sei sehr hoch. Zum Verfahren der Wirtschaftlichkeitsprüfung erklärte er: "Wir brauchen viel mehr Transparenz." Wadephul forderte mehr Beratung und Aufklärung für Ärzte. Das ABDA-KBV-Modell hält er für einen interessanten Vorschlag, er bezweifelte aber, dass es alle Probleme lösen werde. Vor neuen Lösungen müsse zudem gezeigt werden, dass der alte Weg ungeeignet sei.

Aufgeschlossen für die Vorschläge der ABDA und der KBV zeigte sich Litsch. Er sei ein "großer Freund der Apotheker". Diese sollten mehr tun als Arzneimittel abzugeben. Das System sollte mithilfe der Apotheker die Sicherheit und die Wirtschaftlichkeit verbessern. Handlungsbedarf sieht er besonders bei den nicht wirkstoffgleichen Arzneimitteln. Als größten Vorteil des deutschen Gesundheitswesens bezeichnete Litsch den sehr gut organisierten Zugang zu den Leistungen, der unbedingt erhalten bleiben müsse. Er forderte übergreifendes Denken und stellte das Nebeneinander von ambulanten und stationären Fachärzten in Frage.

Dagegen äußerte sich Kreuz skeptisch zur intersektoralen Verknüpfung. Die Vorteile des bestehenden Systems seien der niederschwellige Zugang und der Grundsatz "ambulant vor stationär". Die Politik müsse sich zwischen den Alternativen Konzentration und wohnortnaher Versorgung entscheiden und dürfe nicht "mal hü und mal hott" sagen.

Druck in die falsche Richtung

Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, konstatierte bei den Apothekern "deutliche Unzufriedenheit bis Frustration" darüber, dass die Politik sie in Frage stelle und "Bürokratie ohne Ende" bringe. Ausgehend vom Patienten sei überall auf der Welt klar, dass verstärkte Zusammenarbeit vorteilhaft sei, weil damit Compliance- und Verständnisprobleme und letztlich Krankenhauseinweisungen vermieden werden. "Daher sollten wir eine Grundlage schaffen, um das System in diese Richtung weiterzuentwickeln", forderte Froese. Doch "der Druck treibt uns nicht in die richtige Richtung", so Froese. Die Apotheker wollten den Menschen helfen, würden aber in eine andere Richtung getrieben.

Für Therapiesicherheit, ‑treue und -verständnis

Zunächst müsse auf politischer Ebene Einigkeit über die Ziele geschaffen werden, so Froese. Die Gesetzgebung dürfe sich nicht nur an Kosten orientieren, sondern müsse Therapiesicherheit, -treue und -verständnis als eigene Ziele würdigen. Die Zusammenarbeit zwischen Medizinern und Pharmazeuten müsse bereits im Studium beginnen und sich natürlich entwickeln. Pharmazeuten müssten – wie in einigen anderen Ländern schon lange üblich – das Arzneimittel weniger von der Logistik her und mehr in Bezug auf den Patienten "denken". Im Unterschied zu vielen anderen Ländern sei in Deutschland die Freiberuflichkeit an sich ein eigener hoher Wert, weil Freiberufler moralisch verpflichtet sind, ihren Klienten zu helfen. Die Versorgung durch unabhängige Ärzte und Apotheker dürfe nicht der Liberalisierung geopfert werden. Außerdem müssten ökonomische Anreize für die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen geschaffen werden.

Als wesentliche Inhalte des derzeit diskutierten ABDA-KBV-Modells nannte Froese den kompletten Medikationsplan für die Patienten und die Möglichkeit zur Wirkstoffverordnung. Außerdem müssten Mechanismen geschaffen werden, mit denen die Zusammenarbeit organisiert werden kann. Er forderte, auch die Rabattverträge intensiv zu diskutieren. Es sei zu fragen, ob diese Verträge mehr Probleme induzieren als sie lösen.

Apothekerprotest hat in der Politik nachgewirkt

Die tiefe Unzufriedenheit der Apotheker mit der Politik habe auch dazu geführt, dass die Debatte um den heilberuflichen und den kaufmännischen Anteil des Apothekerberufes gerade jetzt explodiert sei, so Froese. Dazu erklärte Wadephul, die Apotheker hätten klar gemacht, was das AMNOG für sie bedeute, und dies habe auch in der Politik nachgewirkt. "Niemand möchte die Apotheker in solch eine Situation bringen, dass Badelatschen das Geschäft der Zukunft werden", so Wadephul. Vielmehr seien die Verantwortlichen aufgeschlossen gegenüber Modellen, die mehr Eigenverantwortung für die Apotheker bringen. Für die Umsetzung sollte man sich aber auf die nächste Wahlperiode einstellen.

Apotheker fühlen sich verraten

Dazu hieß es aus dem Auditorium, die Apotheker fühlten sich verraten und hätten das Vertrauen verloren. Warum sollten die Apotheker glauben, dass die Situation in der nächsten Legislaturperiode besser werde? Beklagt wurden insbesondere unsinnige Formalismen bei der Hilfsmittelversorgung und Nullretaxationen wegen Formfehlern, die eine existenzbedrohende Tendenz annehmen.

Als Moderator Brauer fragte, ob dies schon als Schikane interpretiert werden könne, erhielt er zur Bestätigung kräftigen Applaus. Allerdings machte Froese deutlich, speziell in Schleswig-Holstein herrsche im Umgang mit den Krankenkassen eine gute Gesprächskultur. 

Frans Moss berichtete, dass 40% der inhabergeführten Apotheken in den Niederlanden Verluste schreiben. 30% sind Kettenapotheken.

APOTHEKENWESEN IN DEN NIEDERLANDEN

Beim Nachbarn ist manches anders


Auch die Apotheken in den Niederlanden erhalten ein Fixhonorar und werden mit immer wieder neuen Anforderungen konfrontiert. Doch gibt es auch deutliche Unterschiede zu den Apotheken in Deutschland. Einen Einblick in die pharmazeutische Arbeit im Nachbarland vermittelte Frans Moss, Außenbeauftragter des niederländischen Apothekerverbandes KNMP, im Rahmen des gesundheitspolitischen Workshops beim Schleswig-Holsteinischen Apothekertag.

Im niederländischen Apothekenwesen sind Arzneimittelversandhandel sowie Fremd- und Mehrbesitz schon lange etabliert, denn dort herrscht "ein heiliger Glaube an den Wettbewerb", so Moss. Seit 30 Jahren gelte das "Markt-Mantra", demgemäß Wettbewerb angeblich alles billiger mache und für mehr Qualität sorge. Für alle Einwohner besteht eine Krankenversicherungspflicht. Die meisten Patienten sind bei einem der fünf großen Anbieter versichert. Diese bieten eine geregelte Basisversorgung für nur etwa 1100 Euro pro Jahr. Zur Preisregulierung bei Arzneimitteln werden teilweise ähnliche Instrumente wie in Deutschland angewendet, inzwischen auch Regelungen in der Art von Rabattverträgen. Daraufhin seien die Arzneimittelpreise von 1996 bis 2011 um die Hälfte gesunken, teilweise auch zulasten der Apotheken. Diese erhalten ein Fixhonorar von 6,50 Euro pro Arzneimittel. Durch die jüngsten Entwicklungen seien inzwischen etwa 40 Prozent der Apotheken in die Verlustzone geraten, erklärte Moss. Die rund 2000 Apotheken im Land versorgen durchschnittlich etwa 8000 Einwohner. Etwa 30 Prozent davon sind Kettenapotheken, die überwiegend zu drei großen internationalen Ketten gehören.

Der niederländische Apothekerverband KNMP sorgt mit Qualitätsrichtlinien für einen hohen fachlichen Standard und will die Apotheker künftig noch stärker als Arzneimittelexperten und nicht als Kaufleute positionieren, erklärte Moss. Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apotheken in gemeinsamen Gremien auf lokaler Ebene sei schon lange üblich und gelinge sehr gut. In einer neuen Gesetzesinitiative sei zudem vorgesehen, dass die Ärzte bei 44 Arzneimitteln die Indikation auf dem Rezept vermerken müssten. Auch Laborwerte sollten der Apotheke übermittelt werden, um die Verordnung prüfen zu können. Der KNMP arbeitet schon längere Zeit an Qualitätsindikatoren, mit denen die Arbeit der Apotheken bewertet werden kann. Im Interesse der Transparenz sollen diese Bewertungen ins Internet gestellt werden. Für Apotheken, die hohe Anforderungen erfüllen, soll eine Qualitätsmarke geschaffen werden.

Bei der Dachkonstruktion vor dem Congress Centrum in Damp haben die Ostseewellen Pate gestanden.

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