Aus Kammern und Verbänden

Besuch im Apothekenmuseum Blankenhain

Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie in Thüringen besuchten am 12. Februar das Apothekenmuseum Blankenhain. Unter dem historischen Kreuzgewölbe lauschten sie den spannenden Ausführungen von Frank Dieter Lattmann, Juliane Lattmann-Behr und Ulrike Lattmann-Sieber.
Foto: Mannetstätter
Apothekenmuseum Blankenhain unter den Gewölben der im Jahr 1701 privilegierten Apotheke. 

Die Stadt-Apotheke in Blankenhain (südlich von Weimar) war eine der wenigen Apotheken in der DDR, die bis zur Wende privatwirtschaftlich geführt wurde, wie der ehemalige Inhaber Frank Dieter Lattmann darlegte. Sie war 1701 mit einem großherzoglich-sächsischen Privileg gegründet worden und erhielt 1993 ein neues Domizil, während in den historischen Apothekenräumen 1994 ein Sanitätsgeschäft eröffnet wurde. Nach dessen Schließung im Jahre 2006 beschloss die Familie Lattmann – Apotheker in vierter Generation – nach reiflicher Überlegung, die vielen eingelagerten Geräte, Gefäße, Sammlungen und Bücher in einem Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wobei ihnen Apotheker Fritz Wurschi wertvolle Hilfe leistete. In mühevoller Kleinarbeit, beginnend mit dem Reinigen und endend mit dem Systematisieren und Einrichten, entstand ein regionales Museum, das mit seinen Exponaten die pharmazeutische Vergangenheit dokumentiert.

Bei den älteren Kollegen weckte die Ausstellung Erinnerungen an ihre Lehrjahre; die jüngeren Kollegen sahen mit Staunen, welch großes Spektrum an Leistungen eine Landapotheke in früheren Zeiten erbrachte.

Der außerordentlich interessante Rundgang fand bei Kaffee, Tee und Kuchen, sowie angeregter kollegialer Plauderei über vergangene Apothekenzeiten einen harmonischen Abschluss. Wir danken der Apothekerfamilie Lattmann für ihr pharmaziehistorisches Engagement und diesen interessanten Nachmittag.


Dr. Antje Mannetstätter



DAZ 2011, Nr. 11, S. 86

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