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Gesine: Vollsortiment ab Mai

BERLIN (lk). Mit der Belieferung von 150 Apotheken will die Berliner Apothekenkooperation Gesine im Mai als Großhändler an den Start gehen.
Zum 1. April soll der Probebetrieb aus Ludwigsfelde südlich von Berlin anlaufen.
Ab 1. April sollen die Bänder laufen: (v. l.) Thomas Madetzki, Leiter des Vertriebszentrums, Susanne Lorra, Vorstandsvorsitzende der Gesine.net AG, und Dr. Andreas Kesselhut, Vorstandsvorsitzender Gesine Pharmahandel, bei der Vorstellung des neuen Geschäftsfeldes. Foto: DAZ/Sket

Die Gesine Pharmahandel e.G. will als vollsortierter Großhandel nicht nur die 135 genossenschaftlich organisierten Gesine Apotheken beliefern. Bis zum Jahresende rechnet die Geschäftsführung mit circa 200 Kunden. Das Logistikzentrum in Ludwigsfelde ist für 450 Kunden ausgelegt. In das hochmoderne Logistiksystem in einer 6000 Quadratmeter großen Halle in Ludwigsfelde hat Gesine 2,3 Millionen Euro investiert. Im ersten Geschäftsjahr wird ein Umsatz von 200 Millionen Euro angestrebt. "Die Gründung ist auf jeden Fall ein großes Abenteuer. Wir haben den Pharmahandel gegründet, um uns als Apotheker unabhängig zu machen. Den Einkauf auf lange Frist zu sichern. Wir sind optimistisch, dass das Ganze gut funktioniert", sagte Susanne Lorra im DAZ.TV-Interview.

Zunächst werden Apotheken in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen beliefert. Für Kunden in entfernteren Gebieten wie etwa in Aachen ist bis auf Weiteres nur eine tägliche Belieferung als Nachttour geplant.

An den Start geht der Gesine Pharmahandel mit 30.000 Artikeln, die sich in einer halbjährigen Analyse als umsatzstärkste Arzneimittel der Gesine Apotheken erweisen haben. Pro Tag können in Ludwigsfelde 50.000 Positionen bearbeitet und ausgeliefert werden. Damit befindet sich Gesine nach eigenen Angaben im Mittelfeld der deutschen Großhändler. Zur Eröffnung sollen 35 Mitarbeiter im Logistikzentrum arbeiten. Die Mitarbeiterzahl soll bis Mitte 2012 auf 50 steigen.

Um die Effizienz zu steigern, setzt Gesine auf ein optimiertes Bestellverhalten der Apotheken. Die Gesine Apotheken sollen mit speziellen Schulungen darauf vorbereitet werden. Gesine erhofft sich, damit die Sach- und Personalkosten auf 2,5 Prozent des Umsatzes drücken zu können.

Mit einem transparenten Rabattsystem, das sich am Bestellvolumen orientiert, will Gesine Apothekenkunden außerhalb der Genossenschaft gewinnen. Für Rx-Arzneimittel ist ein Staffelrabatt vorgesehen, für OTC-Artikel gibt es einen Einheitssatz.

Zukünftig plant Gesine den Aufbau von Eigenmarken im OTC-Bereich. Erste Artikel sollen im dritten Quartal auf den Markt kommen.



DAZ 2011, Nr. 10, S. 16

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