Die letzte Seite

62 Medikamente, eine Milliarde Umsatz

Laut einer Marktanalyse von Insight Health erreichten die 62 in Deutschland derzeit zugelassenen Orphan Drugs in den vergangenen zwölf Monaten einen Gesamtumsatz von knapp einer Milliarde Euro alleine in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Unter den 30 Arzneimitteln mit den höchsten Preisen sind 18 Orphan Drugs. Die Apothekenverkaufspreise (AVP) liegen aktuell zwischen gut 64 Euro und knapp 24.500 Euro pro Handelsform. Im Jahr 2011 wird die Zulassung von zehn weiteren Orphan Drugs erwartet, bei insgesamt erwarteten 30 neuen Wirkstoffen.

Eine typische seltene Erkrankung ist laut IMS Health die Spinale Muskelatrophie (SMA), eine neuromuskuläre Erkrankung, von der geschätzt 5000 Menschen in Deutschland betroffen sind. Patienten mit SMA sind je nach Krankheitsbeginn und Schweregrad stark bewegungseingeschränkt und haben eine z. T. deutlich verkürzte Lebenserwartung. "Es bedarf dringend einer verstärkten Forschung über verbesserte Behandlungsmöglichkeiten der SMA und anderer seltener Erkrankungen, um den Betroffenen zu helfen. Wirtschaftliche Anreize und die zwangsläufig höheren Preise für Arzneimittel zur Behandlung der seltenen Erkrankungen sind daher notwendig und angemessen, um die pharmakologische Forschung in Industrie oder Universitäten sicherzustellen", so Roland Lederer, geschäftsführender Gesellschafter des Marktforschers Insight Health.

lk



DAZ 2011, Nr. 10, S. 112

Das könnte Sie auch interessieren

Wie soll es mit Orphan Drugs weitergehen?

Nicht schön, aber selten

US-amerikanische Berechnungen: Medikamente müssen günstiger werden

Teure Orphan Drugs

Tag der seltenen Krankheiten

„Forschen hilft heilen!"

Bei spinaler Muskelatrophie nicht besser als Spinraza

G-BA lehnt Zusatznutzen für Zolgensma ab

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.