Prisma

Stress ist gut für das Gedächtnis

Wer auf eine Prüfung lernt, sollte zwischendurch für Stress sorgen. Laut einem von amerikanischen Forschern durchgeführten Tierversuch erinnert man sich durch den Stress besser an das zuvor Gelernte.

Im Rahmen ihrer Untersuchungen ließen Wissenschaftler um Rachel Jones Mäuse durch ein Labyrinth laufen. Nach dem ersten Durchgang ließen sie eine Hälfte der Tiere durch ein tiefes Wasserbecken schwimmen, um sie zu stressen. Die andere Hälfte wurde in flaches Wasserbecken gesetzt, das die Tiere bequem durchwaten konnten. Anschließend mussten alle Mäuse erneut in das Labyrinth. Die Tiere, die schwimmen mussten, erinnerten sich dabei deutlich besser an den Weg durch das Labyrinth als ihre nicht gestressten Artgenossen. "Unsere Resultate zeigen, dass Stress das Gedächtnis aktivieren kann, selbst wenn die Erinnerungen nicht mit der Stresssituation in Verbindung stehen", kommentiert Jones das Ergebnis. Sie will nun herausfinden, ob die Verknüpfung auch im Hinblick auf Angststörungen eine Rolle spielt und sich darüber ein neuer Behandlungsansatz für derartige Störungen entwickeln lässt. ral


Quelle: Jones, R. et al.: PLoS Biol 8 (12): e1001007; DOI:10.1371/journal.pbio.1001007

DAZ 2011, Nr. 1, S. 6

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