Gesundheitspolitik

Noweda legt bei Umsatz und Gewinn zu

Hollmann: Folge "apothekenorientierter Unternehmensphilosophie"

Essen (lk). Trotz AMNOG und Rabattschlacht hat der apothekereigene Großhändler Noweda das vergangene Geschäftsjahr 2010/2011 erfolgreich bestanden: Der Umsatz stieg stärker als der Branchendurchschnitt. Auch beim Bilanzgewinn konnte Noweda zulegen. Die Mitgliederversammlung beschloss eine unveränderte Bardividende.

Der Umsatz der Apothekergenossenschaft Noweda eG stieg im Geschäftsjahr 2010/2011 (30. Juni) um 5,2 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Das Umsatzwachstum lag damit über dem Branchendurchschnitt von 1,8 Prozent. Der Bilanzgewinn stieg um 2,4 Millionen Euro auf 21,9 Millionen Euro. Knapp 16 Millionen Euro wurden den Rücklagen zugeführt. Die Apothekergenossenschaft verfügt über eine Eigenkapitalquote von 34,9 Prozent und ist nach eigenen Angaben damit "grundsolide finanziert".

Die Mitgliederzahl wuchs von 8003 auf 8188 Apotheken, wovon mittlerweile 1621 Apotheker (1185 im Vorjahreszeitraum) mit der Noweda exklusiv zusammenarbeiten.

AMNOG drückt Rohertrag

"Vor allem das seit Anfang des Jahres geltende Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG), das eine Kürzung der Großhandelsspanne rezeptpflichtiger Medikamente festschreibt, sowie ein schärferes Wettbewerbsumfeld haben dem Pharmagroßhandel ab Januar 2011 zugesetzt", heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Die Noweda habe die damit verbundenen Auswirkungen ebenfalls zu spüren bekommen: Der Rohertrag sank in der zweiten Geschäftsjahreshälfte (Januar bis Juni 2011) um 2,9 Prozent. Dies sei auf den Großhandelsabschlag von 0,85 Prozent zurückzuführen, aber auch auf Einbußen auf der Einkaufsseite. Dank erfolgreicher interner Kosteneinsparungsprogramme sei es dem Unternehmen gelungen, Ertragsrückgänge weitestgehend auszugleichen und nicht auf die Apotheken umzulegen. Zusätzlich konnte aus dem Verkauf des Anzag-Aktienpakets ein steuerfreier Gewinn in Höhe von 11,1 Millionen Euro den Rücklagen zugeführt werden.

"Dass die Noweda trotz aller Marktturbulenzen so gut dasteht, hat mit der apothekenorientierten Unternehmensphilosophie und damit ungebrochenen Attraktivität der genossenschaftlichen Idee zu tun", sagte Wilfried Hollmann, Vorstandsvorsitzender der Noweda.

Noweda investierte 2010/2011 in den Ausbau des bundesweiten Belieferungsnetzes. An den Standorten Erfurt/Neudietendorf und Münster wurden die Logistikzentren erweitert. Die ehemaligen Kapferer-Standorte sind nach gut drei Jahren komplett in die Noweda-Gruppe integriert sowie mit der sogenannten Handykommissionierung für eine nahezu 100-prozentige Liefergenauigkeit ausgerüstet worden. Am 1. September 2010 nahm die Niederlassung in München/Bergkirchen ihren Betrieb auf und ein Jahr später wurde der 15. Standort in Peine eröffnet.



AZ 2011, Nr. 48, S. 3

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