Gesundheitspolitik

Skeptische Patienten

Bertelsmann Gesundheitsmonitor 2011 zu Non-Compliance

Berlin (az). Patienten vermissen oft die ärztliche Aufklärung zu möglichen Nebenwirkungen eines Medikaments. Dies stellte die BertelsmannStiftung fest: Für ihren Gesundheitsmonitor 2011 befasste sie sich mit der fehlenden Therapietreue von Patienten.

Den Ergebnissen der Befragung zufolge hat ein Großteil der Bevölkerung gegenüber Arzneimitteln eine äußerst kritische Haltung: Zwar sagen 97 Prozent der Befragten, sie nähmen Medikamente so wie verordnet ein, 82 Prozent würden die Einnahme nach Möglichkeit aber lieber vermeiden. Die Befragten bewerten zu 77 Prozent Naturheilmittel im Vergleich zu Medikamenten als sanfter. 53 Prozent meinten sogar, dass Medikamente letztendlich Gift seien.

Die Befragung zeigte, dass das schlichte Vergessen im Alltag die häufigste Ursache für Non-Compliance ist: Während dies auf 31 Prozent zutrifft, haben Sondersituationen wie Reisen und die Abwesenheit von zu Hause als Erklärungshintergrund eine deutlich geringere Bedeutung (12 Prozent). Dies gilt ebenso für ein bewusstes, vorübergehendes Absetzen des Medikaments. 10 Prozent nehmen ein Medikament wegen erlebter Nebenwirkungen nicht weiter ein, 15 Prozent wegen nachlassender Beschwerden. Dauerhaft setzten nur 17 Prozent das Medikament ab.



AZ 2011, Nr. 39, S. 8

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