Gesundheitspolitik

Anzag: Geringere Erlöse, wenig Optimismus

Anzag erwartet weitere Verschlechterung der Ertragssituation

Frankfurt (ks). Die Andreae-Noris Zahn AG (Anzag) hat im siebenmonatigen Rumpfgeschäftsjahr 2011 einen Konzernumsatz von 2,5 Mrd. Euro erzielt. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) liegt bei 10,8 Mio. Euro gegenüber 49,1 Mio. Euro im vorangegangenen vollen Geschäftsjahr. Da die Anzag ihr Geschäftsjahr auf einen Quartalsrhythmus umgestellt hat, bezieht sich das nun abgeschlossene Geschäftsjahr nur auf den Zeitraum vom 1. September 2010 bis 31. März 2011.

Die Zahlen der letzten beiden Geschäftsjahre lassen sich angesichts der Umstellung nur bedingt vergleichen. Es zeigt sich dennoch deutlich, dass der Pharmagroßhändler die Sparmaßnahmen im Arzneimittelmarkt zu spüren bekommt. Zudem habe sich der Umsatz des pharmazeutischen Großhandels mit einem Wachstum von 1,5 Prozent unterproportional zum Arzneimittelmarkt entwickelt. Wesentlicher Grund hierfür seien die aktuell ansteigenden Direktbelieferungen durch die Hersteller. "Die Umsatzerlöse der Anzag liegen zwar noch im Plan, doch das Ergebnis ist unbefriedigend", sagte Vorstandschef Dr. Thomas Trümper anlässlich der Anzag-Bilanzpressekonferenz am 29. Juni in Frankfurt.

Konkret lagen die Umsatzerlöse bei 2,5 Mrd. Euro (Vorjahr zwölf Monate: 4,2 Mrd. Euro). Die ausländischen Gesellschaften haben mit 209,8 Mio. Euro (Vorjahr zwölf Monate: 342,7 Mio. Euro) zum Erlös beigetragen. Beim Rohertrag zeigt sich allerdings, dass der Markt in Veränderung ist: Er beläuft sich bei der Anzag im Rumpfgeschäftsjahr auf 146,5 Mio. Euro (Vorjahr zwölf Monate: 274,0 Mio. Euro). Damit liegt die Rohertragsmarge bei 5,9 Prozent. Im Geschäftsjahr 2010 konnte noch eine Marge von 6,5 Prozent erzielt werden.

Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen – speziell durch die zweite Neuregulierung der Großhandelsmarge im Rahmen des AMNOG zum 1. Januar 2012 – rechnet die Anzag für das laufende Geschäftsjahr mit einer weiteren Verschlechterung der Ertragssituation. In ihren Auslandsmärkten geht sie dagegen von einem moderaten Wachstum aus. Dieses könne jedoch die Risiken in Deutschland nicht kompensieren. Obgleich eine konkrete Ergebnisprognose derzeit nicht möglich sei, plane die Anzag mit einem Umsatz von 4,4 Mrd. Euro, sagte Trümper.



AZ 2011, Nr. 27, S. 3

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