Gesundheitspolitik

Steuerprüfer nehmen Hamburgs Apotheken ins Visier

Apothekerverein: Auf Betriebsprüfungen vorbereiten

Berlin (lk). Nach Hessen und Niedersachsen bekommen jetzt auch Apotheken in Hamburg und Sachsen-Anhalt häufiger Besuch vom Steuerprüfer: In einem Rundschreiben an die Apotheker der norddeutschen Hansestadt fordert der Hamburger Apothekerverein seine Mitglieder auf, sich auf eine Welle von Betriebs- und Steuerprüfungen vorzubereiten: "Wir empfehlen Ihnen deshalb, sich frühzeitig mit diesem Thema unter Hinzuziehung Ihres Steuerberaters vertraut zu machen", heißt es in einer Mitgliederinformation.

Mit dem Warenwirtschaftsanbieter solle geklärt werden, "wie Sie die offenzulegenden steuerrelevanten Daten von den sonstigen Daten im System trennen und auslesen können", lautet die Empfehlung des Hamburger Apothekervereins. Im Rahmen der Außenprüfungen hätten die Finanzämter das Recht, Einsicht in die gespeicherten, steuerrelevanten Daten der Apotheke zu nehmen. "Ins Visier nehmen wollen die Steuerprüfer dazu auch die Warenwirtschaftssysteme", schreibt der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue, weiter. Für die Betriebs- und Steuerprüfungen stehe den Finanzämtern mit "IDEA" eine neue Software für die digitale Betriebsprüfung zur Verfügung. Der Hamburger Apothekerverein geht davon aus, dass in nächster Zeit mit der neuen Software vermehrt Betriebs- und Steuerprüfungen anstehen: "Erste Rückfragen von Mitgliedern machen deutlich, dass das Verfahren jetzt auch in Hamburg zur Anwendung kommt." Nach Informationen von Experten ist IDEA in der Lage, Unregelmäßigkeiten in den Warenwirtschaftssystemen aufzuspüren. Dies kann gegebenenfalls zu einer für die Apotheken in der Regel teuren Steuerschätzung führen.



AZ 2011, Nr. 25, S. 8

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