Gesundheitspolitik

Fremdbesitzverbot: Bender gibt Kampf auf

Grüne und CDU sehen keine Rückendeckung für Änderungen

Berlin (lk). Die führende Gesundheitspolitikerin der Grünen, Birgitt Bender, ist von ihrer Forderung nach Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes aus Enttäuschung über mangelnde Unterstützung abgerückt. "Ich werde erst wieder aktiv werden, wenn Verbraucherschützer oder die Mehrheit der Apotheker hinter mir stehen", sagte Bender beim Kongress der Versandapotheken am 26. Mai in Berlin.
Birgitt Bender ist enttäuscht über mangelnde Unterstützung in Sachen Fremd- und Mehrbesitzverbot.
Foto: AZ/Sket

Zurzeit gebe es weder in der Politik noch in der Verbändelandschaft ausreichend Unterstützung für ihre Position, räumte Bender ein. Eine Diskussion über die Zulassung von Apothekenketten erfordere aber eine breitere Basis.

Zur Bestätigung ihrer These stellte auch CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn klar, dass die Union nicht am Fremd- und Mehrbesitzverbot rütteln werde: "Wir werden erst etwas ändern, wenn es eine Initiative aus der Apothekerschaft gibt." Das sei derzeit aber nicht aktuell. Er könne sich jedoch vorstellen, dass sich aus den Reihen der Apotheker in zehn bis 15 Jahren andere Meinungen und Initiativen entwickelten und das Thema wieder auf die politische Tagesordnung komme.

Als "Anekdote" berichtete Spahn von einer Diskussion über den "Fremdbesitz der Apothekerschaft" an der Treuhand GmbH in Hannover. Dabei hätten die Apothekervertreter argumentiert, dass die Besitzverhältnisse für die Qualität und Unabhängigkeit der Treuhandarbeit unerheblich seien. Es komme lediglich auf die Qualität der Arbeit der Treuhand-Angestellten an. Spahn: "Da wundert man sich schon, wie man Argumente so und so benutzen kann."



AZ 2011, Nr. 22, S. 3

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