Gesundheitspolitik

DAV-Wirtschaftsforum - AMNOG und Pick up

FDP will übers GKV-Versorgungsgesetz nachsteuern

POTSDAM (diz). Es war nicht die Absicht der Regierung, die Apotheker durch das AMNOG überproportional zu belasten, gestand Ulrike Flach gesundheitspolitische Sprecherin der FDP in einer Diskussionsrunde auf dem Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbands in Potsdam. "Wenn Sie uns belastbare Zahlen vorlegen, werden wir nachsteuern; das könnte über das GKV-Versorgungsgesetz geschehen", machte Flach den Apothekern Hoffnung.

Es sei nicht geplant gewesen, dass der Großhandel seine Belastungen an die Apotheken weitergebe. "Wir schauen da genau hin", so Flach.

Auf die Pick-up-Problematik angesprochen versuchte die Gesundheitspolitikerin dem Forum zu verdeutlichen, warum man bisher kein Pick-up-Verbot habe durchsetzen können: Man wollte "keinen Ärger mit dem Innen- und Justizministerium", die in einer Stellungnahme ein Verbot von Pick up für nicht machbar ansahen. Das Thema Pick-up-Verbot sei für sie aber dennoch nicht vom Tisch. Man arbeite jetzt an unterschwelligen Lösungen. Den erneuten Vorschlag des Vorsitzenden des Deutschen Apothekerverbands, Fritz Becker, Pick up wenigstens über ein Versandverbot von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln einzudämmen, wolle sie gerne mit in die Beratungen nehmen.

Auch beim Thema Packungsgrößenverordnung werde man genau hinsehen, wie sich diese Verordnung in der Praxis bewähre. Eine Reform der Packungsgrößenverordnung sei aber notwendig gewesen, verteidigte Flach diese Verordnung, räumte aber ein, auch hier eine Bewertung abwarten zu wollen, um dann gegebenenfalls Änderungen vorzunehmen.

Der DAV-Vorsitzende Becker kündigte an, sich in Kürze mit Flach treffen zu wollen, dann werden folgende Themen auf der Liste stehen:

  • die wirtschaftlichen Folgen des AMNOG und was dagegen zu tun sei,
  • die Forderung nach einer Dynamisierung des Apothekerhonorars,
  • strittige Punkte zur Apothekenbetriebsordnung wie beispielsweise Filialapotheken als Apotheken zweiter Klasse,
  • die Packungsgrößenverordnung und
  • das Thema Pick up.



AZ 2011, Nr. 19, S. 8

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