Gesundheitspolitik

Aus Tesa wird Medizin

Klebstoffhersteller produziert bald medizinische Pflaster

Berlin (lk). Der weltbekannte Klebemittelhersteller Tesa strebt in neue Absatzmärkte und will im nächsten Jahr mit der Produktion von Pflastern beginnen, die medizinische Wirkstoffe enthalten. In der vergangenen Woche hat das Unternehmen die Zulassung bekommen, teilte Tesa-Chef Thomas Schlegel in Frankfurt mit. Im ersten Quartal des kommenden Jahres werde die Herstellung beginnen.

Die neuen pharmazeutischen Klebestreifen dienen als Träger von Arzneimitteln. Sie werden oral oder über die Haut vom Körper aufgenommen. "Das kann Spritzen oder die Einnahme von Tabletten ersetzen. Wir treten damit in einen völlig neuen Markt ein, der überproportional wächst", sagt Firmenchef Schlegel. Das Marktvolumen für die neuen Produkte schätzte er auf rund eine Milliarde Euro. Ende 2008 hatte Tesa das Langenfelder Unternehmen Labtec gekauft. Labtec erforscht und entwickelt arzneimittelhaltige Filme. Die Produktion soll in einer neuen Anlage im Hamburger Tesa-Werk erfolgen. Für die Vermarktung schloss Tesa eine Lizenzvereinbarung mit dem britischen Pharmariesen Glaxo Smith Kline.

Tesa ist eine Tochtergesellschaft des Konsumgüterkonzerns Beiersdorf. Während das Geschäft der Muttergesellschaft mit Marken wie Nivea, Eucerin und La Prairie nicht so gut läuft, erwirtschaftete Tesa im vergangenen Jahr einem Umsatz von rund 900 Millionen Euro und einen Gewinn von rund 100 Millionen Euro.



AZ 2011, Nr. 14, S. 8

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