Gesundheitspolitik

9,7 Arzneimittel-Verordnungen pro Versicherten

Mehr Verordnungen, geringere Verbrauchsmenge

Berlin (lk). 2010 haben die Vertragsärzte jedem GKV-Versicherten durchschnittlich 9,7 Verordnungen ausgestellt. Die insgesamt 676,5 Mio. Verordnungen lagen damit nach einer Analyse von Insight Health auf Vorjahresniveau (- 0,1%), während sich die reale Verbrauchsmenge im Jahr 2010 um 2,1% auf 43,2 Mrd. Standardeinheiten (Produkt aus Packungszahl und Inhaltsmenge, z. B. Anzahl Tabletten) erhöhte.

Dies bestätigt den Trend der Vorjahre zu größeren Packungen (2009: + 2,4%, 2008: + 4,4%). Allgemeinärzte und Internisten stellen nach wie vor knapp drei Viertel (73,4%) der GKV-Arzneimittel-Verordnungen aus. Der geringe Verbrauch an Erkältungsmitteln trug wesentlich zum Gesamtverordnungsrückgang im ersten und letzten Quartal des Jahres 2010 bei und führte zur Stagnation der Verordnungen in der Jahressumme. Im Markt für Impfstoffe bestätigt sich der Trend von 2009 (- 16,7%) mit einem nochmaligen Rückgang um 8,9%. Grund könnte die inzwischen erreichte Durchimpfungsrate bei einzelnen Infektionskrankheiten sein.

Sortiert man die Arzneimittel nach Segmenten, wird gegenüber 2009 ein Rückgang der Verordnungen von patentgeschützten Präparaten (- 3,3% auf 51,5 Mio.) und von Altoriginalen (- 1,5% auf 79,8 Mio.) sowie ein leichter Anstieg der Generika-Verordnungen einschließlich Biosimilars (+ 1% auf 438,2 Mio.) erkennbar.



AZ 2011, Nr. 11, S. 3

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