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Arzneiversand wächst im Selbstmedikationsmarkt

BERLIN (ks). Der Versandhandel mit nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln konnte 2009 ein beachtliches Wachstum verzeichnen. Die klassische Apotheke ist aber nach wie vor die Anlaufstelle Nummer 1 bei der Selbstmedikation. Nach aktuellen Daten von IMS Health erzielten die Versandapotheken gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus von 31,6 Prozent auf 0,6 Mrd. Euro im Selbstmedikationsmarkt. Bei den stationären Apotheken ging der Umsatz im OTC-Geschäft dagegen um -0,9 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro zurück.

Der Versandhandelsanteil am Umsatz in diesem Marktsegment hat sich über das vergangene Jahr zwischen neun und zehn Prozent eingependelt. Im Gesamtmarkt blieb der Anteil der Versender jedoch bescheiden. Im letzten Jahr lag den IMS-Daten zufolge der Umsatz mit Arznei- und Gesundheitsmitteln bei insgesamt rund 40 Mrd. Euro. 81 Prozent hiervon fielen auf die rezeptpflichtigen Arzneimittel. Drei Prozent des Kuchens machen die verordneten rezeptfreien Medikamente aus. Zwölf Prozent der Selbstmedikation liefen weiterhin über die klassische Apotheke, lediglich ein Prozent über den Versandhandel. Der sogenannte Mass Market (Drogerie- und Verbrauchermärkte, Lebensmittelhandel und Discounter) kam auf einen Anteil von zwei Prozent. Hier stieg der Umsatz mit freiverkäuflichen Arzneimitteln und Gesundheitsmitteln um 3,4 Prozent auf insgesamt 938,7 Mio. Euro.

Während in der stationären Apotheke 22 Prozent der abgegebenen rezeptfreien Arzneimittel ärztlich verordnet sind (Wert seit 2007 konstant), ist dieser Anteil bei den Versendern auf zwei Prozent geschrumpft (2007: 5%, 2008: 4%).

Christian Buse, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Versandapotheken (BVDVA) hofft, dass sich dies bald ändert – sobald der Gesetzgeber den deutschen Versandapotheken die gleichen Wettbewerbsvorteile wie den niederländischen Versandapotheken einräumt. Allerdings sind bislang keine Signale des Gesetzgebers zu erkennen, dass er dies vorhat.

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