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DocMorris startet in Schweden

BERLIN (ks). Der Pharmahandelskonzern Celesio hat am 18. Februar seine erste Apotheke in Schweden eröffnet: Den Anfang macht die DocMorris Apotek in Eskilstuna, einer 100.000-Einwohner-Stadt 100 Kilometer westlich von Stockholm. "Wir sind davon überzeugt, dass wir in Schweden mit dem umfassenden Dienstleistungsangebot von DocMorris Apotek erfolgreich sein werden, da wir erfahrene und hoch motivierte Mitarbeiter haben und über innovative Konzepte verfügen", erklärte Celesio-Chef Fritz Oesterle anlässlich der Apothekeneröffnung.

Im Januar wurde die Privatisierung des schwedischen Apothekenmarktes eingeleitet – bereits im September 2009 hatte sich Celesio entschlossen, mit der Marke DocMorris in den schwedischen Markt einzusteigen. Dabei setzte der Konzern von Anbeginn auf Neueröffnungen und nicht auf die Übernahme bereits vorhandener Apotheken. Staatsapotheken entsprächen "nicht unserer Servicekultur", erläuterte Oesterle in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Ausgabe vom 22. Februar). Zudem sei der Aufbau aus eigener Kraft deutlich kapitalschonender und habe ein größeres Wertpotenzial.

Ohnehin hält Celesio das Potenzial des schwedischen Marktes für enorm: Bislang versorge dort eine Apotheke rund 10.700 Einwohner, in Deutschland betrage die vergleichbare Zahl 3800. So ist auch in Eskilstuna die DocMorris Apotek erst die zehnte Apotheke im Ort. "Nach deutschen Maßstäben gerechnet, würde diese Stadt noch 18 weitere Apotheken vertragen", sagte Oesterle dem "Handelsblatt". Mittelfristig plant Celesio mehr als 100 Apotheken in Schweden.

Oesterle gibt sich weiterhin zufrieden mit der Entwicklung von DocMorris: Die internationale Expansion der Apothekenmarke komme gut voran. Neben den schwedischen DocMorris-Apotheken und den deutschen Markenpartnerschaften, ist die Marke auch in Irland vertreten. In Deutschland hat DocMorris laut Oesterle nach wie vor rund 150 Markenpartner. In der letzten Zeit habe man "keine neuen Apotheker geworben, weil wir zunächst einmal die Partnerschaft inhaltlich neu strukturiert haben", erklärte der Konzernchef gegenüber dem "Handelsblatt". Um langfristig attraktiv zu sein, sei die Marke wichtig, aber auch die Inhalte – etwa in Form von Marketing- und Servicekonzepten für die Apotheke oder Eigenmarken. Zudem wolle man die Markenpartner stärker einbinden. "Am Ende wollen wir dann eine Struktur haben, die exportfähig ist", sagte Oesterle. Mit der DocMorris-Markenpartnerschaft will der Konzern in weitere Länder vordringen, in denen Kapitalgesellschaften keine Apotheken betreiben dürfen.

Gefragt, wie viele DocMorris-Apotheken Celesio im Jahr 2015 in Europa betreiben könnte, erklärt Oesterle, es wäre "unseriös" heute eine Zahl zu nennen – und liefert dennoch eine: "Es werden auf jeden Fall deutlich mehr als 500 sein".

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