Prisma

Schlaf-Apnoe lässt graue Zellen schwinden

Wer unter einer schweren obstruktiven Schlaf-Apnoe (OSA) leidet, verliert aufgrund der nächtlichen Atemaussetzer langfristig an grauer Hirnmasse. Eine spezielle Software für Magnetresonanzaufnahmen macht den Rückgang dieser Gehirnzellen sichtbar. Somit könnten sich typische Folgen der OSA, wie Gedächtnisstörungen und eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit erklären lassen.

Aufgrund einer starken Entspannung der ringförmigen Muskulatur um die oberen Atemwege kommt es bei Betroffenen während des Schlafes zu einer Obstruktion der Atemtätigkeit. Bei krankhaftem Erscheinungsbild kann der Atemstillstand länger als zehn Sekunden anhalten. In dieser Zeit fällt der Sauerstoffgehalt des Blutes ab und es kommt zu einer Mangelversorgung von Gewebe. Treten die "Aussetzer" mehr als 30 Mal pro Stunde auf (Apnoe-Hypoapnoe-Index AHI > 30), spricht man von schwerer obstruktiver Schlaf-Apnoe (OSA). Bislang ließen sich über herkömmliche kernspintomographische Aufnahmen im Gehirn der Patienten kaum Veränderungen feststellen. Koreanische Neurologen entwickelten jetzt eine optimierte Software für dieses bildgebende Verfahren. Mit der Überprüfung eines jeden Raumpunktes lässt sich herausfinden, um welche Art der vorliegenden Hirnzellen es sich gerade handelt. Die Untersuchung von 36 Patienten mit OSA und 31 gesunden Probanden ergab, dass häufige nächtliche Atemaussetzer die graue Hirnmasse in Groß- und Kleinhirn schwinden lassen. Eine schwere obstruktive Schlaf-Apnoe kann unter anderem Tagesmüdigkeit, verminderte Gedächtnisleistung oder sogar kardiovaskuläre Erkrankungen zur Folge haben. war

Quelle Hong, S. B. et al.: Sleep 2010; 33 (2): 235 – 241

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