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Bellartz: Entscheidung über Zukauf fällt im März

BERLIN (lk). Bis März 2011 will die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände über den Ankauf einer zusätzlichen Immobilie neben dem Berliner Apothekerhaus entscheidenden, um weiteren Büroraum für ihre Mitarbeiter zu schaffen. Im DAZ.TV-Interview rechtfertigte ABDA-Sprecher Thomas Bellartz die Kaufüberlegungen und forderte die Kritiker zu einer sachlichen Diskussion auf: "Man sollte sich von der emotionalen Betrachtung lösen."
Abreißen und neu anbauen? Das Haus rechts neben dem Apothekerhaus steht zum Verkauf. Damit böte sich die Gelegenheit zu einem Erweiterungsbau. Noch ist aber nichts entschieden.
Foto: ABDA

"Das Angebot gibt es erst sehr kurzfristig. Es ist die Herausforderung, es gut zu prüfen, es schnell zu prüfen und dann zu schauen, können wir uns das leisten und wollen wir das Objekt überhaupt. Und ist das mehrheitlich in der Berufsorganisation überhaupt vertretbar. Das alles wird im 1. Quartal 2011 entschieden", sagte ABDA-Sprecher Thomas Bellartz im DAZ.TV-Interview.

Richtig sei, dass es noch keine konkreten Pläne gebe. Die ABDA-Mitgliederversammlung habe sich letzte Wochen zum ersten Mal mit dem Thema befasst und einen Prüfauftrag erteilt. Grundsätzlich sei es aber so, dass die 34 ABDA-Mitgliedsorganisationen durchaus nachvollziehen könnten, dass es einen Raumbedarf gebe. Die ABDA-Mitgliederversammlung werde sich noch einmal im ersten Quartal 2011 zusammensetzen und über das Projekt beraten. Es gehe nicht nur um zehn Mitarbeiter, sondern um eine ganze Reihe von Räumlichkeiten, für die es Bedarf gebe wie Besprechungsräume und logistische Kapazitäten. Bellartz: "Da käme es zu Pass, wenn wir in direkter Nachbarschaft etwas finden zu diesem Gebäude hier. Das wird jetzt geprüft." Der ABDA gehe es darum, auf Perspektive zu planen. Das sei die Aufgabe einer Berufsvertretung. Das Apothekerhaus sei vor zehn Jahren gekauft worden. Zu diesem Zeitpunkt seien die Veränderungen auf dem Apothekenmarkt noch nicht absehbar gewesen. Bellartz: "Die vielfältigen Gesetze, die erlassen wurden mit vielfältigen Auswirkungen auf die Apotheke und den Berufsstand, die Einführung des Versandhandels, die Umstellung der Honorierung, die OTC-Preisfreigabe, die Filialisierung, Rabattverträge. Das alles hat Einfluss auf die personellen Bedürfnisse einer Berufsorganisation. Das wissen Kammern und Verbände schon längst. Die machen diese Erfahrung auch. Aus diesem Grund gibt es bei denen, die das ganz professionell und nüchtern betrachten, ein großes Verständnis für den Bedarf." Der ABDA-Haushalt werde von der Finanzierung nicht betroffen sein, kündigte Bellartz an. Aber auch hier gebe es einen Prüfauftrag.

Bellartz verteidigte das Projekt gegen aufgekommene Kritik: "Es gibt erheblichen Zweifel, ob die ABDA in Berlin in Saus und Braus lebt. Das Bild mag als Provokation dienen, aber es bedient auf keinen Fall die Fakten." Es sei auch die Verantwortung der ABDA als Arbeitgeber, für ihre Mitarbeiter möglichst gute Synergie und Kommunikation im Apothekerhaus zu schaffen. "Man sollte sich von der emotionalen Betrachtung lösen", forderte Bellartz die Kritiker zur sachlichen Diskussion auf.

Für eine Berufsorganisation gebe es wahrscheinlich überhaupt keinen guten Zeitpunkt, sich in irgendeiner Weise zu erweitern. Bellartz: "Aber die ABDA muss prüfen, wie können wir unsere Aufgaben in Zukunft gut leisten und ihnen gut gerecht werden."

DAZ.TV-Interview


Das DAZ.TV-Interview mit ABDA-Sprecher Thomas Bellartz finden Sie hier.

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