Arzneimittel und Therapie

Anti-CD20-Antikörper bei Non-Hodgkin-Lymphom

GA101 (RG 1759) ist ein neuer monoklonaler Anti-CD20-Antikörper, der bei schwer zu behandelnden Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom erprobt wird. Jetzt liegen neue Phase-II-Wirksamkeitsdaten vor, die auf der 52. Jahrestagung der American Society of Hematology in Orlando, Florida, vorgestellt wurden.

Die Studienergebnisse zeigten gute Ansprechraten bei sehr schwer zu behandelnden Patienten mit indolentem oder aggressivem Non-Hodgkin-Lymphom (NHL), die auf mehrere Vorbehandlungen einschließlich Rituximab nicht ansprachen.

Gezielte Vernichtung von Krebszellen

GA101 ist ein sich in der klinischen Prüfung befindlicher monoklonaler Anti-CD20-Antikörper, der mit der Technik des so genannten Glykoengineering speziell optimiert wurde. Mit der optimierten Glykosylierung bindet er gezielt an das CD20-Protein auf bösartigen B-Zellen. Dadurch kann die Vernichtung von malignen B-Zellen durch die Aktivierung anderer Immunzellen oder die direkte Auslösung des Zelltodes verbessert werden.

Test bei therapieresistentem Lymphom

GA101 wird bei Patienten mit wiederkehrendem/therapieresistentem Non-Hodgkin-Lymphom, einer häufig auftretenden Blutkrebsart, getestet. Die neuen Wirksamkeitsdaten stammen aus zwei Phase-II-Dosisfindungsstudien, die bei Patienten mit wiederkehrendem oder therapieresistentem niedrig-malignem oder aggressivem NHL durchgeführt wurden.

In der ersten Studie hatten die Patienten durchschnittlich drei vorherige Therapien erhalten. Über die Hälfte der Patienten (63%) sprachen nicht auf Rituximab an, oder die Erkrankung war innerhalb von sechs Monaten nach der Behandlung mit Rituximab fortgeschritten. Fast ein Drittel der Patienten sprach auf die Behandlung mit dem neuen Antikörper an (elf von 40 Patienten, 24% in der 400-mg-Gruppe und 32% in der 1600/800-mg-Gruppe). Bei Patienten, bei denen Rituximab keine Wirksamkeit mehr zeigte, betrug die Ansprechrate 25% in der Gruppe, die mit der hohen Dosierung behandelt wurde.

Ansprechraten bis zu 50%

In der zweiten Studie bei therapieresistentem niedrig-malignem NHL hatten die Patienten vorher ebenfalls durchschnittlich drei Therapien erhalten. Über die Hälfte der Patienten (55%) sprachen nicht auf Rituximab an, oder die Erkrankung war innerhalb von sechs Monaten nach der Behandlung mit Rituximab fortgeschritten. Bei den Patienten mit indolentem NHL, die stark vorbehandelt waren, sprachen 55% auf die Behandlung mit GA101 an. Die Patienten in Hochdosisgruppe zeigten eine vielversprechende mediane progressionsfreie Überlebenszeit von 11,3 Monaten. In der mit 400 mg behandelten Gruppe betrug die Ansprechrate 17% bei einem medianen progressionsfreien Überleben von sechs Monaten. Bei Patienten, bei denen Rituximab keine Wirksamkeit mehr zeigte, betrug die Ansprechrate in der mit 1600/800 mg behandelten Gruppe 50%.


Quelle

Presseinformation der F. Hoffmann-La Roche Ltd, Basel, 6. Dezember 2010.


hel

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.