Prisma

Zu viele Pfunde erhöhen das Risiko für Leberkrebs

Amerikanische Forscher haben im Tiermodell einen Zusammenhang zwischen dem Gewicht und dem Risiko für Lebertumoren gefunden: Zu viele Pfunde auf den Rippen erhöhen demnach das Risiko, an Lebertumoren zu erkranken. So werden bei Übergewicht zunehmend mehr entzündungsfördernde Botenstoffe freigesetzt, die das Entstehen entarteter Zellen im Gewebe verschiedener Organe fördern.

Nach Angaben der Wissenschaftler der University of California in San Diego ist es das "Zuviel" an Körpermasse, das die Entstehung von Krebszellen begünstigt. Offensichtlich scheint es unabhängig davon zu sein, ob eine kalorienreiche Ernährung oder die genetische Veranlagung ursächlich für das Übergewicht sind. Im Tiermodell zeigte sich dahingehend auch kein Unterschied – waren die Tiere zu dick, entwickelten sie schon bei der geringsten Belastung der Leber Karzinome. Bereits eine geringe Dosis einer bestimmten Chemikalie, die bei schlanken Tieren keinerlei gesundheitsschädigenden Effekt hatte, löste das Tumorwachstum aus. Diese erhöhte Empfindlichkeit der Leber wird besonders auf zwei immunspezifische Botenstoffe – Interleukin 6 und Tumornekrosefaktor – zurückgeführt. Beide Mediatoren werden bei Übergewichtigen verstärkt im Fettgewebe gebildet und lösen in verschiedenen Organen ständige leichte Entzündungen aus. Dadurch kommt es zur Entstehung entarteter Zellen, die sich unkontrolliert vermehren können. Das erhöhte Krebsrisiko durch Übergewicht macht sich in erster Linie bei der Leber bemerkbar, doch es trifft auch den Magen-Darm-Trakt, die Bauchspeicheldrüse und die Nieren. war


Quelle: Karin, M. et al.: Cell 2010; 140 (2): 197 – 208

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