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Online-Vorbestellung bei apotheken.de bleibt

MÜNCHEN (ad). Vor sechs Jahren genehmigte der Gesetzgeber den Versandhandel für Arzneimittel in Deutschland. Sechs Jahre später deutet ein Marktanteil von unter drei Prozent darauf hin, dass der Vertriebsweg Internetversandhandel für die flächendeckende Arzneimittelversorgung ohne Bedeutung zu sein scheint. Auch die Online-Bestellmöglichkeit bei den Präsenzapotheken stagniert (unter ein Prozent). Trotzdem hält das Apotheken-Serviceportal apotheken.de weiter an dieser Bestellmöglichkeit für seine Mitgliedsapotheken fest.

Während sich andere Anbieter (unter anderem die ABDA/aponet.de) aus dieser Technologie zurückgezogen haben, stuft die Projektleitung von apotheken.de die Online-Vernetzung weiterhin als unverzichtbar und zukunftsträchtig ein.

"Online bestellen und persönlich noch am gleichen Tag in der gewünschten Apotheke abholen", unter diesem Motto stellte 2001 apotheken.de als erstes Apotheken-Gesundheitsportal eine deutschlandweite Online-Bestellmöglichkeit für Kunden und Patienten bereit. Ziel der damaligen Initiatoren war es, internetaffinen Kunden und Patienten eine zeitgemäße Online-Kommunikation mit ihrer Präsenzapotheke zur Verfügung zu stellen. Phasenweise schlossen sich über 10.000 Apotheker diesem Serviceangebot an und so war fast jede Apotheke in Deutschland über das Internet zu erreichen. Auch wenn sich die Nachfrage in Grenzen halte, so Dr. Hermann Vogel jun., Projektleiter apotheken.de, überzeuge man so die Bevölkerung und Politik von der Innovationskraft und Servicebereitschaft der deutschen Apotheken. "Die Beendigung dieses Serviceangebotes könnte als falsches Signal verstanden werden", so Vogel weiter, "denn die Online-Anbindung der deutschen Apotheken wird auch in Zukunft von strategischer Bedeutung sein".

Beendigung des Service wäre das falsche Signal

Der Bestellservice via Internet könne mit überschaubaren Mitteln betrieben und im Zeitalter vom internetfähigen Mobilfunktelefonen müssten hier auch in Zukunft Innovationen von der Apothekerschaft präsentiert werden. Auch könne solch ein Rückzug hinsichtlich der Online-Kommunikation bei Bevölkerung, Politik und Apothekern als Absage an moderne Kommunikationstechnologien fehlinterpretiert werden, so Vogel. Gerade wenn in Kürze Smartphones der Standard für jeden Handynutzer sein werden, dürften hier Anbindungsmöglichkeiten für jede Apotheke nicht fehlen.

Vogels Fazit dazu: "Man muss hier von Anfang an dabei sein, sonst können gegebenenfalls die Gegner des deutschen Apothekensystems dadurch neue Vorwände konstruieren, Veränderungen beim deutschen Apothekensystem zu fordern." Nur wenn apothekereigene Lösungen bei den neuesten Technologien erarbeitet würden, könne der Anspruch für die alleinige flächendeckende Arzneimittelversorgung durch die deutschen Präsenzapotheken berechtigt aufrecht erhalten bleiben.

apotheken.de hält am Online-Vorbestellsystem für Arzneimittel fest.

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