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Jeder zweite Berufstätige ist stets auf "stand-by"

BERLIN (ks). Die Arbeitswelt drängt sich bei den meisten Berufstätigen über Handy und PC immer weiter ins Privatleben: 84 Prozent sind außerhalb ihrer regulären Arbeitszeit für Kunden, Kollegen oder Vorgesetzte erreichbar. Das hat seinen Preis: Die Hälfte der Berufstätigen klagt über Schlafstörungen.

Dies geht aus einer aktuellen Umfrage im Auftrag des BKK-Bundesverbandes hervor, für die das Marktforschungsinstitut Kantar Health 2322 Berufstätige im Alter zwischen 18 und 65 Jahren befragte.

Jeder zweite Befragte ist von Schlafproblemen betroffen. Bei der Hälfte der Berufstätigen treten Schlafprobleme sowohl an Arbeitstagen als auch an arbeitsfreien Tagen auf. Dabei leidet mehr als jeder Zehnte (13 Prozent) fast jede Nacht an Schlafproblemen. Als häufigsten Grund gaben die Befragten allgemeinen Stress an, knapp gefolgt von beruflichem Stress bzw. beruflicher Überforderung, dem Nichtabschalten können von der Arbeit sowie privaten Sorgen und familiären Problemen. Jedem Siebten (14 Prozent) macht die ständige Erreichbarkeit für berufliche Belange zu schaffen.

Betroffen sind vor allem "Viel-Arbeiter", die mehr als 50 Stunden in der Woche arbeiten. Sie schlafen im Durchschnitt nur 6,5 Stunden pro Nacht. Sie liegen damit unter der durchschnittlichen Schlafdauer aller Befragten von 6,7 Stunden. Jeder Dritte dieser Gruppe arbeitet außerdem regelmäßig an Sonn- und Feiertagen. 51 Prozent aller Berufstätigen sind jederzeit für berufliche Belange erreichbar. 16 Prozent davon gehören zu der Gruppe der "Viel-Arbeiter". Dies sind überdurchschnittlich häufig Selbstständige, leitende Angestellte sowie Personen mit einem Haushalts-Nettoeinkommen von mindestens 2500 Euro.

"Dass die Hälfte der Berufstätigen Schlafprobleme hat und sich deshalb nicht ausgeruht fühlt, beobachten wir mit Sorge", sagt Heinz Kaltenbach, Geschäftsführer des BKK Bundesverbandes. Ständige Abgeschlagenheit könne ein Warnzeichen für ein Burn-out-Syndrom sein. Die Zahl der davon Betroffenen sei in den letzten Jahren stark gestiegen.

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