Prisma

Mit einer Substanz gegen zwei Laster

Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass Substanzen, die an die Subtypen 3 und 4 des nicotinergen Acetylcholin-Rezeptors binden, Alkohol- und Nicotinsucht bremsen. Die Erkenntnisse sollen helfen, beide Laster mit einem Wirkstoff zu behandeln.

Rauchen und Trinken gehören nicht nur in der Gesellschaft häufig zusammen, der Griff zu Alkohol und Zigarette wird auch von denselben Genen gesteuert. Nicotinerge Acetylcholin-Rezeptoren (nAChR) vermitteln im Gehirn und im peripheren Nervensystem die Effekte von Alkohol und Nicotin. Bei humangenetischen Studien hat sich gezeigt, dass die Gene, die für die Subtypen 3 und 4 kodieren, signifikante Auswirkungen auf eine Alkohol- und Nicotinabhängigkeit haben können. Ausgehend hiervon haben Wissenschaftler um Selena Bartlett Verbindungen synthetisiert, die als Partialagonisten an die Subtypen 3 und 4 des nACh-Rezeptors andocken. Im Tierversuch waren beide Substanzen in der Lage, das Suchtverhalten von alkoholabhängigen Ratten zu vermindern. Anders als bisherige Suchtmedikamente beeinflussten sie dabei nicht das Belohnungssystem der Tiere.

acs

Quelle: Chatterjee, S. et al.: Neuropsychopharmacol., Online-Vorabpublikation, 
DOI: 10.1038/npp.2010.191

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