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BKK-Verband rettet zwei Kassen vor Pleite

BERLIN (lk). Mit einer Finanzspritze von 60 Mio. Euro retten die 120 Betriebskrankenkassen die City BKK und die Kölner GBK vor der Pleite. Um Schließungen abzuwenden und künftig auf dem Markt bestehen zu können, müssten beide Kassen entschuldet werden. Dafür sprach sich die überwiegende Mehrheit von BKK-Vorständen bei einer Krisensitzung am 19. November aus.

Bis zum Ende der Woche muss sich jede BKK vertraglich binden. Für die GBK Köln liegt ein BKK-Fusionsangebot vor, allerdings mit der Maßgabe der Entschuldung, wofür das BKK-System rund 18 Mio. Euro aufbringen wird. Im Falle der City BKK sprachen sich die BKK mehrheitlich dafür aus, dass eine Sanierung der Kasse bis Ende 2012 mit rund 40 Mio. Euro unterstützt wird. Anschließend soll ein Fusionspartner gesucht werden. "Nur dadurch kann eine drohende Kassenschließung verhindert werden", heißt es in einer Erklärung des BKK-Spitzenverbandes. Im Fall einer Pleite wären nach BKK-Angaben Kosten von rund 135 Millionen Euro durch die anderen Betriebskrankenkassen größtenteils bereits im nächsten Jahr aufzubringen gewesen.

Die CITY BKK und die GBK Köln hatten bereits im April beim Bundesversicherungsamt angezeigt, dass sie trotz Erhebung von Zusatzbeiträgen voraussichtlich ihre Zahlungspflichten nicht erfüllen können. Nach Vorliegen des RSA-Jahresausgleichs 2009 stehe nunmehr fest, dass beide Kassen aus eigener Kraft auf Dauer nicht überlebensfähig wären. Für die Sanierung der Kasse seien stringente Auflagen festgelegt worden: In einem ersten Schritt wurden Interimsvorstände eingesetzt. Die City BKK mit rund 190.000 Versicherten erhält zunächst einen Verwalter und 2011 einen Sanierungsvorstand. Die GBK mit rund 30.000 Versicherten schlüpft vermutlich unter das Dach der Betriebskrankenkasse mhplus, die ein Übernahmeangebot vorlegte. Die Sanierungsmaßnahmen werden vom BVA, dem GKV-Spitzenverband und dem BKK-System kontrolliert.

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