Selbstmedikation

Produktiver Husten: Umfrage unter Ärzten und Apothekern

Für die Therapie des produktiven Hustens stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Welche Behandlungsmöglichkeiten Ärzte und Apotheker präferieren und was ihnen bei der Therapie des Hustens wichtig ist, wurde kürzlich mithilfe einer umfassenden Online-Befragung von DocCheck ergründet.
Produktiver Husten Nach einer Umfrage schätzen Ärzte und Apotheker vor allem die Vielseitigkeit von Ambroxol, wobei die Schleim­lösung im Vordergrund stand.
Foto: Klosterfrau

An der Studie nahmen insgesamt 250 Offizin-Apotheker, 150 niedergelassene Allgemeinmediziner, praktische Ärzte und Internisten (APIs) sowie 150 niedergelassene Pädiater teil. Die 550 Heilberufler wurden aus dem DocCheck-Panel per Zufallsprinzip ausgewählt und zur Umfrage eingeladen. Im DocCheck-Panel kann Mitglied werden, wer Healthcare-Professional ist und einen schriftlichen Berufsnachweis erbracht hat (z. B. Approbationsurkunde, Arztausweis). Insgesamt sind im DocCheck-Panel 14.000 Offizin-Apotheker, 1380 niedergelassene Pädiater und 11.630 niedergelassene Allgemeinmediziner, praktische Ärzte und Internisten erfasst.

Zunächst wurden die medizinischen Experten gefragt, welcher Wirkstoff bzw. welches Präparat ihnen für die Therapie des produktiven Hustens spontan einfiele. Am häufigsten wurde hier der Wirkstoff Ambroxol mit 52% bzw. das ambroxolhaltige Mucosolvan® mit 24% genannt. Auf Platz zwei folgten N-Acetylcystein, das 46% der Befragten spontan angaben, bzw. die Präparate ACC® akut mit 5% und Fluimucil® mit 2%. Die gleiche Rangfolge zeigte sich auch bei der Frage nach dem Empfehlungsverhalten der Fachleute. So entschieden sich 41% für Ambroxol, 28% für N-Acetylcystein. Efeu-, Primel- und Thymian-Produkte wurden deutlich weniger gewählt (zusammen 15%), Guaifenesin landete mit 1% auf dem letzten Platz. Die Umfrage erfragte auch, aus welchen Gründen die Experten den Wirkstoff Ambroxol am häufigsten spontan zur Therapie des produktiven Hustens nannten. Den Umfrageergebnissen zufolge schätzen Ärzte und Apotheker vor allem die Vielseitigkeit des Wirkstoffs, wobei die Schleimlösung für 93% im Vordergrund stand. Danach folgte mit 87% die Stimulation der Zilientätigkeit und mit 77% die Verbesserung des Schleimabtransportes durch eine vermehrte Bereitstellung des natürlichen Schutzfaktors Surfactant. Neben dem vielseitigen Wirkprofil schätzen 91% der medizinischen Experten die Verträglichkeit von Ambroxol. Sie zeigt sich beispielsweise dadurch, dass der Wirkstoff bereits für Säuglinge zugelassen ist. Außerdem kann Ambroxol Schwangeren bei drohender Frühgeburt zur Förderung der Lungenreife infundiert werden. 87% der Befragten fanden auch die positive Wechselwirkung Ambroxols mit Antibiotika wichtig. So zeigen Untersuchungen bei gleichzeitiger Ambroxol-Therapie vom ersten bis siebten Tag doppelt so hohe Antibiotika-Konzentrationen im Vergleich zur Placebo-Behandlung. Die gleichzeitige Einnahme von Ambroxol und antibakteriell wirksamen Substanzen kann zu einem verbesserten Übertritt der Antibiotika in das Lungengewebe führen.

Quelle Prof. Dr. med. Jürgen Fischer, Norderney; Meike Csicsáky, Köln: Pressekonferenz, Barcelona, 18. September 2010, veranstaltet von der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim.

 


Apothekerin Gode Meyer-Chlond

Wirkprofil Ambroxol: lösen, befreien, schützen


Ambroxol ist eine gut untersuchte Substanz. In Studien konnte gezeigt werden, dass der Wirkstoff in verschiedene Stellen des natürlichen Reinigungsmechanismus der Atemwege eingreift. Die Menge an Bronchialsekret nimmt deutlich zu, wodurch die Viskosität des Schleims verringert ist. Auch hilft Ambroxol, die Schlagkraft und Schlaggeschwindigkeit der Flimmerhärchen in den Bronchien zu erhöhen, so dass die Transportrate des mukoziliären Systems im Vergleich zum Ausgangswert signifikant zunimmt. Dadurch wird zähes Sekret in Richtung Rachen befördert und das Abhusten erleichtert. Schließlich stimuliert Ambroxol noch die Bildung des natürlichen Schutzfaktors Surfactant mit seinem Anti-Klebe-Effekt. So schützt es vor der Ansammlung von neuem zähen Schleim und ist in der Lage, den körpereigenen Schutzfilm in den Bronchien wieder herzustellen.

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