Deutscher Apothekertag 2010

Mitarbeiter im Fokus

Eva-Maria Plank


Der Apothekertag 2010 in München hat aus Sicht der Apothekenangestellten positive Signale gesetzt: Signale einer Wertschätzung, die sich auch in einer angemessenen und fairen Bezahlung äußert. Das Thema Mitarbeitergehälter zog sich wie ein roter Faden durch die Diskussionen und auch der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands e.V., Fritz Becker, wandte sich am Samstagvormittag an die Runde der politischen Vertreter mit den Worten "Wir wollen eine saubere Entlohnung".

Insbesondere war es aber das Verdienst von Adexas Erster Vorsitzenden, Barbara Neusetzer, die mit ihrem Grußwort am Donnerstag den Fokus auf die Angestellten lenkte. Denn mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) sind insbesondere die Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter gefährdet.

Elfriede Hoffmann

Als Kammerdelegierte und Vertreterinnen von Adexa hoffen wir, dass tatsächlich ein grundsätzliches Umdenken stattgefunden hat. Angestellte und Apothekenleiter sitzen in einem Boot – das gilt jetzt gegenüber der Politik und auch in Zukunft, denn wie wir aus Erfahrung wissen, ist die nächste Gesetzesänderung nicht fern. Das gilt außerdem natürlich auch gegenüber dem Patienten, dem wir alle gemeinsam verpflichtet sind, und drittens auch gegenüber den Medien, die in ihrem (Zerr)Bild der Apotheken oft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vergessen. Wenn künftig die angestellten Approbierten, aber auch die PI, PTA und PKA stärker ins Blickfeld geraten, ist der medial häufig transportierte Sozialneid viel schwieriger aufrecht zu erhalten.

Die Standesvertretung und die Arbeitgeber haben jetzt die Aufgabe zu meistern, auf die drohenden Einsparungen durch das AMNOG mit intelligenten Lösungen zu reagieren und dies nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter.


Ellen Oetterer

Denn parallel zum Protest gegen die Gesundheitspolitik läuft ja auch die Kampagne zur Nachwuchswerbung. Und wie soll erfolgreich für den Berufsstand geworben werden, wenn gleichzeitig düstere Szenarien vom Apothekensterben gemalt werden? Die Gehälter müssen, neben dem von ABDA-Vize Friedemann Schmidt genannten Inflationsausgleich als Minimum, auch die wachsende Belastung der Mitarbeiter widerspiegeln. Das ist, neben den negativen Auswirkungen für die Patienten, das wichtige Argument gegen das AMNOG, das die Standesvertretung und die Apothekengewerkschaft der Politik gemeinsam unmissverständlich übermitteln müssen. Das ist aber auch eine klare Botschaft für die kommenden Tarifverhandlungen.









Eva-Maria Plank, Delegierte der BLAK, Leiterin der Adexa Fachgruppe Approbierte

Elfriede Hoffmann, Delegierte der LAK Baden-Württemberg und Adexa-Landesvorsitzende BW

Ellen Oetterer, Delegierte der AK Westfalen-Lippe und Adexa-Landesvorstand WL>



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