Prisma

Wertvolle Minuten für den Notfall

Wird das Enzym NOX4 gehemmt, lassen sich Folgeschäden und Sterblichkeit bei einem Schlaganfall verringern – auch wenn die Behandlung erst Stunden nach dem Anfall einsetzt.

Neue Therapiemöglichkeiten erhoffen sich deutsche und niederländische Forscher von der Entdeckung, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Enzym NADPH-Oxidase 4 (NOX4) und dem Absterben von Nervenzellen nach einem Schlaganfall gibt. Das Enzym bildet Wasserstoffperoxid, das die Nervenzellen im Gehirn schädigt. Wird es gehemmt, werden die Nervenzellen vor größeren Schäden geschützt. Schlaganfälle sind weltweit die zweithäufigste Todesursache. Die dabei auftretenden Durchblutungsstörungen im Gehirn führen oft zu bleibenden Schäden wie Lähmungen oder Sprachstörungen. Die bislang einzige Therapie besteht darin, die Blutgerinnsel im Gehirn aufzulösen und somit die bestehende Mangeldurchblutung zu beheben, was mit einer hohen Nebenwirkungsrate einhergeht. Die Ergebnisse aus dem aktuellen Mausversuch lassen auf neue, nebenwirkungsärmere Therapieansätze hoffen. Bis diese jedoch bei Menschen zum Einsatz kommen, ist der Weg noch weit. 
 

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Quelle: Kleinschnitz, C et al.: PLoS Biol 8(9): e1000479

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